Tatsächlich schätzt das ISW, dass es Jahre dauern würde, bis die russische Offensive das Oblast tatsächlich erobern könnte.
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Eine Reihe jüngster Behauptungen aus Moskau zeichnet das Bild eines Kriegsschauplatzes, der sich eindeutig zugunsten Russlands neigt, wobei staatliche Botschaften suggerieren, dass ein vollständiger Sieg nur eine Frage der Zeit sei.
Analysten des Institute for the Study of War (ISW) argumentieren jedoch, dass die Lage weitaus komplexer bleibt.
Kreml-Narrativ wächst
In seiner Analyse vom 23. November berichtet das ISW, dass die russischen Streitkräfte seit dem Alaska-Gipfel ihr Vorrücken beschleunigt haben und zwischen dem 15. August und dem 20. November durchschnittlich rund 9,3 Quadratkilometer pro Tag gewonnen haben.
Trotz dieser Beschleunigung stellt der Thinktank fest, dass die Zugewinne eher langsame Fortschritte auf Infanterieniveau darstellen als weitreichende Durchbrüche.
Laut ISW würde dieses Tempo Russland nicht in die Lage versetzen, die verbleibenden Gebiete des Gebiets Donezk vor etwa August 2027 zu erobern.
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Diese Prognose setzt voraus, dass die ukrainischen Verteidigungsstellungen halten, westliche Waffen weiterhin eintreffen und russische Einheiten ihr derzeitiges Tempo aufrechterhalten.
Das ISW schätzt, dass der russische Präsident Wladimir Putin versucht, Kiew unter Druck zu setzen, Gebiete abzutreten, anstatt Russland zu jahrelangen weiteren Kämpfen zu zwingen.
Jahreszeitliche Bedingungen verändern die Lage
Das Institut fügt hinzu, dass Russlands jüngste Vorstöße durch neblige, regnerische Bedingungen begünstigt wurden, die ukrainische Drohnen behinderten und Moskau ermöglichten, seine Operationen im Osten der Ukraine zu intensivieren.
Diese Faktoren seien jedoch vorübergehend, und das ISW erwartet, dass das Vorrücken nachlässt, sobald sich die Bedingungen normalisieren.
Entscheidend ist, dass russische Einheiten den stark ausgebauten und befestigten Städten Slowjansk und Kramatorsk, dem Kern des Donezker Festungsrings, noch nicht gegenüberstanden.
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Das ISW betont, dass die Zahl von 9,3 Quadratkilometern Zugewinnen die Fortschritte entlang der gesamten Frontlinie widerspiegelt, nicht nur im Gebiet Donezk.
Langer Weg voraus
Der Bericht stellt außerdem fest, dass Russland kaum sämtliches Personal und Material auf eine einzige Achse konzentrieren wird, da die Aufrechterhaltung des Drucks auf mehreren Fronten ein zentraler Bestandteil der Moskauer Strategie bleibt.
Zugleich könnten eine fortgesetzte europäische Unterstützung und durch Europa finanzierte US-Waffen die ukrainische Verteidigungsfähigkeit stärken und den Zeitrahmen weiter verlängern.