Eine neue Sprache zu lernen, fühlt sich oft wie eine praktische Fähigkeit an. Es hilft beim Reisen. Es hilft dabei, mit Menschen in Kontakt zu treten.
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Viele Menschen lernen Sprachen auch einfach, weil sie die Herausforderung mögen. Was wir jedoch selten bedenken, ist, wie sich diese Anstrengung Jahrzehnte später auf unser Leben auswirken könnte.
Eine neue europäische Studie legt nahe, dass der Aufwand, den wir in das Wechseln zwischen Wörtern und Grammatik investieren, weit mehr für unser Gehirn tun könnte, als wir bisher angenommen haben.
Kognitives Altern: Mehrsprachige Menschen altern geistig langsamer
Forscher haben herausgefunden, dass Menschen, die mehr als eine Sprache sprechen, auf kognitiver Ebene langsamer altern, berichtet Videnskab.
Die Studie wurde in Nature Aging veröffentlicht und hat das Interesse von Wissenschaftlern geweckt, die Altern und Gehirngesundheit erforschen.
Morten Scheibye-Knudsen von der Universität Kopenhagen erklärt, dass die Ergebnisse zeigen, dass das Erlernen und Nutzen mehrerer Sprachen die Widerstandskraft des Gehirns stärken kann.
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Er ist überzeugt, dass dies eine einfache Möglichkeit bietet, gesundes Altern zu unterstützen.
Er hebt außerdem hervor, dass der Effekt mit jeder zusätzlichen Sprache zunimmt – und dass er bestehen bleibt, selbst wenn Unterschiede in Einkommen, Gesundheit und Lebensstil berücksichtigt werden.
Große europäische Datenerhebung: 86.000 Menschen im Fokus
Das Forschungsteam analysierte Daten von mehr als 86.000 Menschen aus 27 europäischen Ländern.
Ziel war es herauszufinden, ob der Gebrauch von Sprachen als Schutzfaktor gegen ein schnelleres als erwartetes Altern wirken könnte.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Fähigkeit, zwei Sprachen zu nutzen, die Wahrscheinlichkeit für beschleunigtes Altern halbiert.
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Die „biobehaviorale Altersuhr“: Ein neuer Ansatz zur Messung von Alterung
Diese Studie unterscheidet sich von früheren Arbeiten, da sie eine große und vielfältige Bevölkerungsgruppe einbezieht und Daten über ein Jahrzehnt hinweg kombiniert.
Das Team verwendete ein Modell namens „biobehaviorale Altersuhr“, das misst, ob jemand schneller oder langsamer altert als erwartet – basierend auf Verhaltens- und Gesundheitsmustern.
Expertenstimmen: Parallelen zur berühmten Nonnenstudie
Martin Lauritzen, Professor für Altern an der Universität Kopenhagen, bezeichnet die Ergebnisse als ermutigend.
Er sagt, dass Menschen mit stärkeren kognitiven Fähigkeiten im Alter über größere Reserven verfügen – besonders dann, wenn sie später mit Krankheiten wie Alzheimer konfrontiert werden.
Er vergleicht die Erkenntnisse mit der bekannten „Nonnenstudie“, in der Nonnen, die ein intellektuell aktives Leben führten, ihre geistigen Fähigkeiten länger behielten.
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Die neue Studie sei eine Fortführung dieser Idee: Je aktiver und stimulierter das Gehirn ist, desto besser kann es sich langfristig schützen.
Quelle: Videnskab