Eine private Sauna in Tokio ist nach einem tödlichen Vorfall in den Fokus polizeilicher Ermittlungen geraten, der Fragen zu Sicherheitssystemen und Aufsicht aufgeworfen hat. Was als routinemäßiger Besuch gedacht war, endete unter Umständen, die die Behörden nun vollständig zu rekonstruieren versuchen.
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Die Rettungskräfte wurden zu spät alarmiert, um das im Inneren eingeschlossene Paar noch zu retten.
Wie der Mirror berichtet, wurden ein Ehemann und seine Ehefrau tot in einem Saunaraum aufgefunden, nachdem sie während eines Brandes eingeschlossen worden waren. Die Polizei in Tokio hat Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen, der sich am Montag in einer Einrichtung namens SaunaTiger ereignete.
Die Ermittler erklärten, das Paar habe im Saunaraum keine Möglichkeit gehabt, Hilfe zu rufen.
Eingeschlossen
Mitarbeiter von SaunaTiger sagten der Polizei, dass das Notruf- und Alarmsystem bereits seit „etwa zwei Jahren“ außer Betrieb gewesen sei. Feuerwehrleute fanden bei ihrem Eintreffen den Türknauf des Saunaraums auf dem Boden liegend.
Lokale Medien berichteten, das Paar sei zusammengebrochen auf dem Boden übereinander liegend entdeckt worden, mit den Köpfen nahe der Tür, die sie nicht öffnen konnten.
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Bei den Opfern handelt es sich um Masaya Matsuda, einen 36-jährigen Besitzer eines Schönheitssalons, und seine 37-jährige Ehefrau Yoko, die als Nageldesignerin arbeitete.
Brandursache
Eine erste Untersuchung ergab, dass die Wände des Saunaraums angesengt waren. Zudem wurde ein verbranntes Handtuch gefunden, was die Ermittler zu der Annahme veranlasste, dass der Brand möglicherweise begann, als das Handtuch mit heißen Saunasteinen in Kontakt kam.
Nach Einschätzung der Behörden fing zunächst das Handtuch Feuer, bevor sich die Flammen auf eine Holzbank und anschließend auf die Wand des Saunaraums ausbreiteten.
Die Polizei teilte mit, dass dem Paar nach Ausbruch des Feuers die Flucht nicht mehr möglich gewesen sei.
Festgestellte Verletzungen
Masaya wies laut Ermittlern Verbrennungen an beiden Schultern und am gesamten Körper auf. Yoko erlitt Verbrennungen an der rechten Schulter.
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Das Paar wurde noch in ein Krankenhaus gebracht, dort jedoch kurz darauf für tot erklärt. Eine am Donnerstag durchgeführte Obduktion konnte die genaue Todesursache nicht eindeutig klären.
Die Polizei geht davon aus, dass die beiden entweder an den Verbrennungen oder an Hyperthermie starben.
Branchenweite Besorgnis
Nach dem Vorfall veröffentlichte SaunaTiger eine Erklärung auf seiner Website: „Wir sprechen unser tiefstes Beileid aus … und unser aufrichtiges Mitgefühl für die tiefe Trauer und den Schmerz, die sich nicht in Worte fassen lassen.“
Das Unternehmen teilte mit, dass der Betrieb vorerst eingestellt werde und Kunden mit bestehenden Buchungen eine vollständige Rückerstattung erhielten.
In Japan ist die Nutzung von Saunen seit der Covid-Pandemie stark gestiegen. Eine Reihe schwerer Vorfälle hat jedoch Gesetzgeber dazu veranlasst, zu hinterfragen, ob der schnell wachsende Sektor ausreichend reguliert ist, merkt der Mirror an.
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Quellen: Mirror, lokale japanische Medien