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Gerichtsakten zeigen, wie die Bondi-attentäter ihren angriff wochen im voraus planten

Gerichtsakten zeigen, wie die Bondi-attentäter ihren angriff wochen im voraus planten
Flavio Brancaleone/EPA/Ritzau Scanpix

Neu veröffentlichte Gerichtsunterlagen haben in dieser Woche ein klareres Bild davon vermittelt, wie sich der tödliche Angriff am Bondi Beach in Sydney ereignete. Die Materialien wurden öffentlich, nachdem eine vorübergehende Geheimhaltungsanordnung aufgehoben worden war und damit neue Details bekannt werden konnten.

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Die Dokumente, die mit Schwärzungen veröffentlicht wurden, sind Teil der Anklage gegen den einzigen überlebenden Verdächtigen und legen dar, was die Polizei als geplanten Terroranschlag bezeichnet.

Gerichtliche Offenlegung

Nach Angaben der BBC hatte eine Geheimhaltungsanordnung zuvor die Veröffentlichung eines polizeilichen Faktenblatts eingeschränkt, um die Identität von Überlebenden zu schützen.

Diese Anordnung wurde am Montag aufgehoben, wodurch der Weg für die öffentliche Freigabe der Dokumente frei wurde.

Die Polizei erklärt, das Material zeige eine gezielte Vorbereitung in den Wochen und Monaten vor dem Angriff auf eine Chanukka-Feier am 14. Dezember, bei dem 15 Menschen getötet wurden.

Die Gerichtsakten enthalten Zusammenfassungen von CCTV-Aufnahmen, Handyvideos und Ermittlungsergebnissen, die nach dem Vorfall zusammengestellt wurden.

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Angebliche Vorbereitung

Statt einer einzelnen Handlung beschreiben die Ermittler ein Verhaltensmuster, das ihrer Ansicht nach auf Planung hindeutet.

Dazu zählen mutmaßliches Schusswaffentraining, aufgezeichnete Aussagen zur Motivation sowie Bewegungen rund um Bondi Beach in den Tagen vor der Schießerei.

Ein Video aus dem Oktober soll die beiden Männer sitzend vor einer Flagge des sogenannten Islamischen Staates zeigen. Laut Polizei sind sie dabei zu hören, wie sie die „Handlungen der ‚Zionisten‘“ verurteilen, während Naveed Akram „aufgezeichnet wurde, wie er offenbar auf Arabisch eine Passage aus dem Koran rezitiert“.

Die Ermittler verweisen zudem auf Aufnahmen, die das Paar beim Üben mit Waffen im ländlichen New South Wales sowie bei Besuchen in Bondi kurz vor dem Angriff zeigen sollen, was nach Auffassung der Polizei die These einer vorherigen Auskundschaftung stützt.

Anklagen und Reaktionen

Vierzehn Menschen starben noch am Tatort, eine weitere Person erlag später ihren Verletzungen. Sajid Akram wurde während eines Schusswechsels von der Polizei tödlich getroffen. Naveed Akram, 24, überlebte und sieht sich nun 59 Anklagepunkten gegenüber, darunter 15 Mordanklagen sowie einer Terrorismusanklage.

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Der Anschlag hat den politischen Druck in Bezug auf Antisemitismus, Waffengesetze und öffentliche Sicherheit erhöht. Premierminister Anthony Albanese entschuldigte sich bei der jüdischen Gemeinschaft und erklärte: „Die Regierung wird jeden Tag daran arbeiten, jüdische Australier zu schützen“, berichtet die BBC.

Der Bundesstaat New South Wales hat das Parlament einberufen, um über neue Waffen- und Demonstrationsgesetze zu beraten, trotz Bedenken von Bürgerrechtsgruppen.

Quellen: BBC