Russland gestaltet neu, wie es seinen Einfluss über die eigenen Grenzen hinaus ausübt.
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Dabei wendet es sich von offenem Druck ab und setzt zunehmend auf leisere Formen der Einflussnahme.
Eine neu geschaffene, vom Kreml unterstützte Organisation soll dabei eine zentrale Rolle spielen, wobei Armenien als erster großer Schwerpunkt gilt.
Ein neues Instrument
Russische Medien berichten, dass Präsident Wladimir Putin die Gründung einer neuen Organisation genehmigt hat, die darauf abzielt, im Ausland nicht-zwanghaften Einfluss auszuüben.
Die Organisation mit dem Namen „Internationale Projekte des Präsidialen Förderfonds“ wurde in diesem Monat in der Exklave Kaliningrad registriert.
Das Gremium wird vom Präsidentenberater Sergej Kirijenko beaufsichtigt und soll seine Arbeit vor allem auf Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten konzentrieren.
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Die Aktivitäten sollen ab 2026 deutlich ausgeweitet werden.
Berichten zufolge, auf die sich Agerpres beruft, wurde Armenien als wichtigste Priorität identifiziert, nachdem sich die Beziehungen zwischen Moskau und Jerewan in den vergangenen Jahren abgekühlt haben.
Geld und Zweck
Russische Medien schätzen das jährliche Budget des Fonds auf rund 13 Milliarden Rubel, umgerechnet etwa 155 Millionen Euro, mit der Möglichkeit zusätzlicher Mittel je nach Umfang der Projekte.
Eine Quelle aus dem Umfeld der Präsidialverwaltung bestätigte die Absicht hinter der Initiative gegenüber RBC mit den Worten:
„Ja, dies wird eine der Finanzierungsquellen für die neue Soft Power sein.“
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Zu den erklärten Zielen des Fonds gehören Kooperationsprojekte in den Bereichen soziale Entwicklung, Gesundheitswesen, Kultur, Kunst, Wissenschaft und Bildung.
Zweifel und Überschneidungen
Von RBC zitierte Quellen räumen ein, dass Moskau Schwierigkeiten hatte, seinen Soft-Power-Ansatz im Ausland zu modernisieren. In mehreren Ländern haben von Russland unterstützte Initiativen Unzufriedenheit bei Regierungen, Oppositionsgruppen oder der lokalen Bevölkerung ausgelöst.
Beamte gestehen zudem ein, dass solche Bemühungen mitunter als Einmischung in innere Angelegenheiten wahrgenommen werden.
Zu den mit dem Fonds verbundenen Projekten zählen die Restaurierung von 93 Kriegsdenkmälern an 82 Standorten in Abchasien sowie Initiativen zur Ausstattung von Schulen und zur Organisation medizinischer Untersuchungen.
Die neue Organisation wird neben bestehenden Institutionen mit ähnlichem Auftrag tätig sein, darunter Rossotrudnichestwo, das weltweit 87 russische Kulturzentren betreibt, sowie die Stiftung Russki Mir und die Gortschakow-Stiftung für öffentliche Diplomatie.
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Langfristige Wette
Im Bereich dessen, was RBC als „Informationspolitik“ bezeichnet, bleibt der staatlich finanzierte Sender Russia Today der wichtigste Akteur. Dennoch gibt es innerhalb der Präsidialverwaltung weiterhin Kritik.
Wie es eine Quelle formulierte: „Die Organisation irgendeiner kulturellen Veranstaltung zur russischen Sprache ist positiv, bringt in der Realität jedoch keinen konkreten Nutzen.“
Konstantin Kostin, ehemaliger Leiter der Abteilung für Innenpolitik der Präsidialverwaltung, argumentierte, Soft Power erfordere eine Abkehr von der ständigen Aufarbeitung sowjetischer Altlasten hin zur Förderung gemeinsamer Werte.
Zudem sagte er, solche Bemühungen müssten als langfristige Investitionen und nicht als Instrumente für schnelle Erfolge verstanden werden.
Da Armenien als erstes Testfeld vorgesehen ist, scheint der Kreml entschlossen zu prüfen, ob dieser überarbeitete Ansatz dort Erfolg haben kann, wo frühere Versuche gescheitert sind.
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Quellen: Digi24, RBC, Agerpres