Deutscher Autozulieferer Schaeffler entlässt 4.700 Mitarbeiter

Kathrine Frich

1 Woche vor

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05/11/2024
Autos
Foto: Shutterstock
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Schaeffler nennt mehrere Gründe für die Entscheidung.

Der deutsche Automobilzulieferer Schaeffler AG hat angekündigt, 4.700 Arbeitsplätze in Europa abzubauen, nachdem der Gewinn im dritten Quartal dieses Jahres um 45 % gesunken ist.

Großteil der Entlassungen in Deutschland

Schaeffler, ein wichtiger Lieferant für große Automobilhersteller weltweit, ist das jüngste Unternehmen in der Automobilindustrie, das von den veränderten Marktdynamiken und dem wachsenden globalen Wettbewerb hart getroffen wurde.

Als Gründe für den Stellenabbau nennt Schaeffler die zunehmende Konkurrenz, steigende Kosten und die laufende Transformation der Automobilbranche, insbesondere im Bereich der Lieferkette.

„Dies ist die Reaktion des Unternehmens auf das herausfordernde Marktumfeld, den zunehmenden globalen Wettbewerb und die Transformation der Automobilindustrie, vor allem in der Lieferkette,“ erklärte Schaeffler in einer Stellungnahme, wie Ziare berichtet.

Der Großteil der Entlassungen – rund 2.800 Stellen – wird in Deutschland über zehn Standorte verteilt erfolgen. Schaeffler kündigte außerdem die Schließung von zwei weiteren Standorten in Europa an, ohne jedoch genauere Details zu den betroffenen Standorten zu nennen.

Diese Maßnahmen sollen Schaeffler bis 2029 Einsparungen in Höhe von etwa 290 Millionen Euro (310 Millionen Dollar) jährlich ermöglichen, wobei jedoch anfängliche Kosten von rund 580 Millionen Euro (620 Millionen Dollar) anfallen werden.

640 Millionen Dollar Kosteneinsparungen

Schaeffler hat zudem verstärkt in Komponenten für Elektrofahrzeuge (EV) investiert, um sich an die Marktveränderungen anzupassen und vom Rückgang der Nachfrage nach Verbrennungsmotoren abzuwenden.

Im Oktober gab das Unternehmen die Übernahme von Vitesco bekannt, einem Hersteller, der auf EV-Teile spezialisiert ist, mit dem Ziel, Schaefflers Angebot an EV-Produkten zu erweitern und Kosten zu senken.

Schaeffler rechnet damit, dass diese Akquisition bis 2029 zu Einsparungen von etwa 600 Millionen Euro (640 Millionen Dollar) führen wird.

Der Stellenabbau erfolgt zu einer Zeit, in der die globale Automobilbranche vor großen Herausforderungen steht, darunter hohe Inflation, Störungen in der Lieferkette und die sinkende Nachfrage nach Verbrennungsmotoren.

Steigende Rohstoff- und Energiekosten belasten die Gewinnmargen, weshalb viele Automobilhersteller und Zulieferer ihre Strukturen straffen. Zudem ist die Nachfrage nach Neuwagen in einigen Regionen gesunken – teils aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten und steigender Zinssätze, die die Finanzierung neuer Fahrzeuge verteuern.

Im dritten Quartal 2024 verzeichnete Schaeffler ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von 187 Millionen Euro (200 Millionen Dollar) und lag damit unter den Analystenerwartungen von 209 Millionen Euro (224 Millionen Dollar).

Schaeffler beschäftigt weltweit über 120.000 Mitarbeiter, und diese jüngste Runde von Stellenkürzungen ist ein Spiegel der intensiven Umstrukturierungen, die derzeit durch die Automobilindustrie gehen.