Der schwedische Ladebetreiber Eways, der kurz vor Weihnachten mit Schulden in Höhe von über 100 Millionen Kronen (ca. 9 Millionen US-Dollar) Insolvenz anmeldete, erhält dank neuer Eigentümer eine zweite Chance.
Eways, bekannt für seine Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Elektromobilität (EV), hinterließ erhebliche Schulden bei Kunden und Steuerbehörden.
Der Bankrott folgte auf monatelange finanzielle Schwierigkeiten, und ein Gericht hatte den Restrukturierungsversuch des Unternehmens mit der Begründung abgelehnt, dass die Umsatzprognosen unrealistisch seien und es an Investoren mangele.
Neue Eigentümerschaft
Nun ist der Automobilgroßhändler KGK (KG Knutsson AB) eingesprungen und hat die Vermögenswerte von Eways aus der Insolvenzmasse erworben.
KGK, das seit 2015 in Ladeinfrastruktur investiert, sieht dies als eine kluge Entscheidung, um sich auf eine Zukunft mit Elektrofahrzeugen vorzubereiten.
„Wir glauben, dass Elektroautos in der Zukunft eine große Rolle spielen werden, und eine zuverlässige, ausgebaute Ladeinfrastruktur ist essenziell“, sagte Johan Regefalk, CEO von KGK, in einer Pressemitteilung.
Mit dieser Übernahme erhält KGK Zugang zum Netzwerk und zur Kundenbasis von Eways. Es bleibt jedoch unklar, was KGK mit dem Geschäft vorhat oder wie die Schulden, die Eways in den Bankrott geführt haben, bewältigt werden sollen.
Vor seinem Zusammenbruch stand Eways in der Kritik, Kundengelder falsch verwaltet zu haben, wodurch über 600 Wohnungsbaugesellschaften, die die Ladestationen nutzten, in eine schwierige Lage geraten sind.
Darüber hinaus wurde berichtet, dass der ehemalige Geschäftsführer des Unternehmens einen Teil des Geldes von Eways zur Begleichung persönlicher Schulden aus anderen Unternehmungen verwendet hat.
Herausforderungen in der Branche
Eways ist nicht das einzige Unternehmen in der EV-Branche, das in letzter Zeit auf Schwierigkeiten gestoßen ist.
Im vergangenen Jahr war die Automarke Fisker Inc., gegründet vom dänischen Designer Henrik Fisker, in Gesprächen mit Nissan, aber das Geschäft kam nicht zustande. Fisker stellte später den Betrieb ein, nachdem ein US-Konkursgericht dies angeordnet hatte.