Volkswagen und Audi: Verkauf deutscher Werke an China möglich

Amalie L.

1 Tag vor

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29/01/2025
Autos
Foto: multitel / Shutterstock.com
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Volkswagen erwägt den Verkauf seiner deutschen Fabriken an chinesische Automarken.

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Volkswagen hat bestätigt, dass es in Erwägung zieht, einige seiner deutschen Autofabriken an chinesische Hersteller zu verkaufen, als Teil eines Sparplans, um Milliarden einzusparen.

Diese Entscheidung kommt, während Volkswagen seine Geschäftsstruktur überarbeitet.

Kürzlich gab Audi, das zur Volkswagen-Gruppe gehört, bekannt, dass es sein Werk in Brüssel Anfang 2025 schließen wird, womit Belgien nur noch eine verbleibende Autofabrik besitzt – die von Volvo.

Nun prüft Volkswagen erstmals auch den Verkauf von Werken in Deutschland – etwas, das es bisher noch nie gegeben hat.

In einem Interview mit der Financial Times sagte Audi-CEO Gernot Döllner, dass der Verkauf deutscher Fabriken an chinesische Unternehmen möglich sei und ihnen helfen könnte, leichter in den europäischen Markt einzutreten.

„Ich glaube an den freien Handel“, fügte er hinzu.

Auch Volkswagens Finanzvorstand David Powells bestätigte, dass der Verkauf an chinesische Autohersteller eine Option sei: „Wir sind offen für Gespräche mit jedem Partner.“

Eine große Chance für chinesische Automarken

Bisher hatten chinesische Autohersteller Schwierigkeiten, Autos in Europa zu verkaufen, obwohl sie wettbewerbsfähige Preise bieten.

Die meisten in Europa verkauften Autos, die in China hergestellt werden, stammen von Marken wie Tesla, Volvo und Polestar, die sich jedoch nicht als chinesische Unternehmen vermarkten.

Der Kauf deutscher Volkswagen-Werke würde chinesischen Herstellern ermöglichen, Autos direkt in Europa zu produzieren, was ihnen einen besseren Wettbewerbsvorteil verschaffen könnte.

Japanische und südkoreanische Automarken haben diese Strategie bereits seit Jahren erfolgreich genutzt, indem sie lokale Fabriken eröffnet haben, um europäische Kunden besser zu bedienen.

Die Europäische Union hat kürzlich Zölle auf aus China importierte Elektroautos eingeführt, wodurch diese teurer im Verkauf werden.

Wenn chinesische Autohersteller jedoch Autos in Deutschland produzieren, könnten sie diese zusätzlichen Kosten vermeiden.

Volkswagen selbst ist von diesen Zöllen betroffen.

Zum Beispiel wird der elektrische SUV Cupra Tavascan, der in einem Volkswagen-Werk in China produziert wird, nun beim Verkauf in Europa höheren Steuern unterliegen.

Der Verkauf einiger deutscher Werke an chinesische Unternehmen könnte diesen helfen, Zölle zu umgehen, während Volkswagen gleichzeitig seine Kosten senkt.