Der amerikanische Elektroautohersteller Mullen Automotive ist erneut nur knapp dem Konkurs entgangen. Die Gefahr einer Schließung ist jedoch noch nicht gebannt.
Dem kleinen E-Auto-Hersteller Mullen Automotive ist es gelungen, ein drohendes Delisting von der Nasdaq-Börse abzuwenden. Die Gefahr des Börsenausschlusses bestand aufgrund der Schwierigkeit, den vorgeschriebenen Mindestaktienkurs von einem US-Dollar zu halten - ein Problem, mit dem in diesem Jahr auch Polestar zu kämpfen hatte.
Trotz mehrfacher Warnungen und wiederholter Stabilisierungsversuche tut sich Mullen weiterhin schwer damit, an der Börse Fuß zu fassen.
Die erste Delisting-Warnung erfolgte im September 2022, nachdem der Aktienkurs 30 Handelstage in Folge unter der Mindestgrenze geblieben war. Die ursprüngliche Frist zur Erfüllung der Anforderungen wurde von März 2023 auf September 2023 verlängert, wie Yahoo! Finance berichtete.
Obwohl Mullen zwischenzeitlich die Ein-Dollar-Marke überschreiten konnte, fiel der Kurs Anfang dieses Jahres erneut unter die kritische Grenze. Um den Nasdaq-Anforderungen gerecht zu werden, führte das Unternehmen kürzlich eine Kapitalerhöhung durch.
Dieser Schritt führte zur Absage einer für November 2023 geplanten Anhörung vor dem Nasdaq-Gremium, wodurch Mullen seinen Geschäftsbetrieb ohne unmittelbare Delisting-Gefahr fortsetzen kann.
Dennoch bleibt die Zukunft des Unternehmens ungewiss, da Mullen bislang keines seiner angekündigten Fahrzeuge in die Produktion gebracht hat - trotz mehrerer der Öffentlichkeit präsentierter Prototypen.
Zuletzt stellte Mullen sein Modell Five RS vor, einen elektrischen Crossover mit beeindruckenden technischen Daten. Das auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas im Januar präsentierte Fahrzeug verfügt über zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 1.000 PS und einem Drehmoment von 1.151 Nm.
Der Five RS soll in weniger als zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von über 322 km/h erreichen.
Trotz dieser vielversprechenden Zahlen und der geplanten Produktionsaufnahme des Five RS Ende 2025 ist Mullen noch weit davon entfernt, seine Versprechen in die Tat umzusetzen.
Wie bei vielen anderen E-Auto-Start-ups liegt die Herausforderung nicht im Machen von Versprechen, sondern in deren Erfüllung. Mehrere Marken sind daran bereits gescheitert, darunter auch Fisker Inc. unter der Führung des dänischen Unternehmers Henrik Fisker.