In der jüngsten Sitzung des Verteidigungsausschusses stand die Abhöraffäre um die Diskussion von "Taurus"-Marschflugkörpern und deren mögliche Lieferung an die Ukraine im Mittelpunkt.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius verteidigte die Handlungen der Bundeswehroffiziere, obwohl bekannt wurde, dass auch der Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz über eine unsichere Leitung an dem Gespräch teilgenommen hatte.
Die Abhöraktion durch einen russischen Nachrichtendienst, bei der Gespräche von vier hohen Luftwaffenoffizieren über die "Taurus"-Marschflugkörper belauscht wurden, hat eine breite Debatte über die Sicherheitsprotokolle und die politische Strategie Deutschlands hinsichtlich der Waffenlieferungen ausgelöst.
Pistorius betonte, dass er nicht gewillt sei, den betroffenen Offizieren voreilig zu misstrauen oder sie zu entlassen, und verwies auf die Notwendigkeit, die laufenden Ermittlungen abzuwarten, berichtet die Tagesschau.
Die Diskussionen im Ausschuss und die unterschiedlichen Meinungen innerhalb der Regierungskoalition, insbesondere bezüglich eines möglichen Ringtausches mit Großbritannien, zeigen die Komplexität der Situation.
Während einige Politiker der Grünen einen Ringtausch als Option sehen, lehnen andere, darunter SPD-Chef Lars Klingbeil, diesen Vorschlag ab und betonen die Notwendigkeit, die europäischen Partner zur Produktion und Lieferung mehr Munition zu bewegen.