In einer überraschenden Wendung hat der AfD-Politiker und EU-Spitzenkandidat Maximilian Krah in einem TikTok-Video seine Bewunderung für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zum Ausdruck gebracht.
Dieses Vorgehen wirft Fragen auf, da die AfD allgemein als islamkritische Partei in Deutschland gilt. Krah beginnt sein Video mit den Worten: "Präsident Erdogan ist nicht dein Feind", und argumentiert, dass deutsche Politiker sich mehr für deutsche Interessen einsetzen sollten.
Der Politikwissenschaftler und Türkei-Experte Burak Copur analysierte das Video für die Der Westen und deutet es als eine klare Kritik an der deutschen Regierung und Politik.
Er sieht darin einen Versuch der AfD, sich durch Kritik an der Regierung und am Staatsapparat an die Macht zu bringen, ähnlich wie es Erdogan mit der AKP in der Türkei gelungen ist.
Copur weist darauf hin, dass die Botschaft des Videos sich auch an Erdogan-Wähler richtet, indem es suggeriert, die AfD sei nicht so ausländerfeindlich, wie oft angenommen.
Er interpretiert dies als einen Versuch der AfD, Erdogan-Wähler und Migranten langfristig an sich zu binden. Eine dritte Botschaft richtet sich direkt an Erdogan selbst, da die AfD im Bereich der Flüchtlingspolitik mit ihm zusammenarbeiten möchte, insbesondere bei der Rückführung syrischer Geflüchteter.
Copur betont jedoch, dass die ideologischen Unterschiede zwischen der AfD und der AKP, insbesondere in Bezug auf den Islam, eine Herausforderung darstellen könnten.
Er schließt mit der Bemerkung, dass es abzuwarten bleibt, wie sich diese Strategie entwickeln wird, insbesondere da die AfD bereits einige Wähler mit Migrationshintergrund gewonnen hat.