Anstieg des Pflegebeitrags Anfang 2025 erwartet

Olivia Rosenberg

25 Wochen vor

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28/05/2024
Deutschland
Foto: Wikimedia Commons
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Lauterbach sieht keine Chance auf Pflegereform.

Die Krankenkassen in Deutschland rechnen damit, dass der Pflegebeitrag Anfang 2025 erneut steigen wird. Die steigende Zahl der Pflegebedürftigen und die daraus resultierenden Finanzierungslücken machen eine Erhöhung der Beiträge notwendig. 

Der Verband der Ersatzkassen NRW (VdEK) geht davon aus, dass die Finanzmittel im ersten Quartal 2025 weniger als eine Monatsausgabe betragen werden, was die Bundesregierung berechtigt, den Beitragssatz per Rechtsverordnung anzuheben. 

Auch die DAK hatte zuvor eine Erhöhung um etwa zwei Beitragszehntel angekündigt, so die Welt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht derzeit keine Chance auf eine Pflegereform, da die Ansichten innerhalb der Regierungskoalition zu unterschiedlich sind. 

Der VdEK-Chef Dirk Ruiss bezeichnete dies als enttäuschend und forderte, private Versicherer stärker in die Pflicht zu nehmen. 

Eine Finanzierung der Rentenbeiträge für pflegende Angehörige durch Steuermittel könnte ebenfalls eine Entlastung der Pflegeversicherung um 3,7 Milliarden Euro jährlich bringen.

Die Finanzen der Pflegeversicherung sollten eigentlich bis 2025 abgesichert sein, doch die Kosten steigen schneller als erwartet. 

Der Freiburger Sozialexperte Bernd Raffelhüschen plädiert für eine einjährige Selbstbeteiligung der Betroffenen an den Pflegekosten. 

Auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) rechnet mit einem weiteren Anstieg der Pflegefälle, insbesondere aufgrund der Zunahme von Demenzerkrankungen. Im vergangenen Jahr mussten 160.000 Erstanträge mehr bearbeitet werden als im Vorjahr.