Mit dem neuen Jahr verschiebt sich der politische Schwerpunkt spürbar. Viele Reformen zielen weniger auf breite Entlastung als auf gezielte Steuerung von Arbeit, Sozialstaat und Alltagskosten.
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Wie der Deutschlandfunk unter Verweis auf dpa berichtet, markiert 2026 damit eine Phase der Neuordnung statt kleiner Korrekturen.
Arbeit neu gedacht
Ein zentrales Signal setzt der Arbeitsmarkt. Der gesetzliche Mindestlohn steigt auf 13,90 Euro pro Stunde. Es folgt auch eine höhere Verdienstgrenze bei Minijobs, die künftig bei gut 600 Euro im Monat liegt.
Für ältere Beschäftigte schlägt der Staat einen anderen Weg ein. Mit der Aktivrente können Ruheständler bis zu 2.000 Euro pro Monat steuerfrei hinzuverdienen.
Härtere Linien im Sozialstaat
Parallel dazu verschärft sich der Kurs bei staatlichen Leistungen. Das Bürgergeld erhält einen neuen Namen und strengere Regeln. Pflichtverletzungen können schneller zu deutlichen Kürzungen führen.
Auch die Sicherheitspolitik rückt stärker in den Alltag. Mit der Wiedereinführung der Wehrerfassung werden alle 18-Jährigen kontaktiert, um Eignung und Motivation abzufragen.
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Familien und Preise
Für Familien gibt es punktuelle Verbesserungen. Staatliche Leistungen für Kinder werden angepasst, zudem beginnt ab dem Schuljahr 2026/27 der schrittweise Ausbau eines Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen.
Im Alltag spüren Verbraucher dagegen auch Belastungen. Das Deutschlandticket wird teurer – auf 63 Euro pro Monat – während steuerliche Vorteile für Pendler ausgeweitet werden. Anders als während früherer Krisenmaßnahmen setzt die Politik damit stärker auf gezielte Entlastung statt pauschale Preisdeckel.
Mehr Regeln, mehr Einblick
Neben finanziellen Regelungen ändern sich auch Informationspflichten. Bei Lebensmitteln wie Honig gelten künftig strengere Herkunftsangaben, und Verbraucher erhalten erstmals kostenlosen digitalen Zugang zu ihrem Schufa‑Score.
In der Summe zeigt sich: 2026 steht weniger für Großzügigkeit als für Neujustierung – mit mehr Transparenz, klareren Pflichten und gezielten Anreizen.
Quellen: Deutschlandfunk, dpa