Deutschland unter Druck: Gaslieferungen an Nachbarstaaten gefordert

Olivia Rosenberg

13 Wochen vor

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22/08/2024
Deutschland
Photo: Shutterstock.com
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Drohende Engpässe in Europa.

Tschechien hat angesichts der aktuellen Entwicklungen auf dem Gasmarkt deutliche Forderungen an Deutschland gestellt. 

Aufgrund der wachsenden Abhängigkeit Deutschlands von LNG-Importen über westliche Terminals und den damit verbundenen Engpässen im Osten des Landes, sieht sich Tschechien gezwungen, auf die Risiken für Mittel- und Osteuropa hinzuweisen. 

Die tschechische Regierung hat in Berlin und Brüssel interveniert, um auf die potenziellen Gefahren hinzuweisen, die durch begrenzte Transportkapazitäten und das Auslaufen des Gastransitvertrags zwischen Russland und der Ukraine im Winter entstehen könnten.

Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau hat der tschechische Handelsminister Jozef Sikela sogar die Umverteilung von Transportkapazitäten gefordert, um sicherzustellen, dass genügend Gas nach Tschechien geleitet wird. 

Sikela hat sich in dieser Angelegenheit auch direkt an den deutschen Wirtschaftsminister Robert Habeck gewandt und betont, dass das Risiko, wieder auf russische Gasimporte zurückgreifen zu müssen, steigt, wenn keine entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden.

Die Situation ist besonders brisant, da Gascade, ein Betreiber des deutschen Gasnetzes, angekündigt hat, die Kapazität des Grenzübergangspunkts Brandau ab Oktober 2024 drastisch zu reduzieren. 

Dies könnte die Gasversorgung in Mittel- und Osteuropa weiter destabilisieren. 

Die Diskussionen um mögliche Lösungen, einschließlich des Ausbaus der Verdichterstationen in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern, dauern an, doch wird es noch einige Zeit dauern, bis diese Maßnahmen greifen.