Friedrich Merz lehnt jede Vereinbarung ab, die die Ukraine zu territorialen Verlusten zwingt.
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Deutschlands neuer Bundeskanzler Friedrich Merz hat am Mittwoch eindringlich zur Geschlossenheit des Westens und zur festen Unterstützung der Ukraine aufgerufen.
In seiner ersten Regierungserklärung vor dem Bundestag sagte er, dass die Ukraine nicht dazu gedrängt werden dürfe, einen Frieden zu russischen Bedingungen zu akzeptieren.
Er forderte die europäischen Länder und die Vereinigten Staaten auf, das von Moskau diktierte, sogenannte „Diktat des Friedens“ zurückzuweisen.
„Die Ukraine darf nicht gegen ihren Willen zu territorialen Zugeständnissen gezwungen werden“, sagte Merz laut Le Monde.
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Er betonte auch die Notwendigkeit von Einigkeit: „Es ist von zentraler Bedeutung, dass sich der Westen in diesem Konflikt nicht spalten lässt.“
Merz erklärte, der Westen müsse „die größtmögliche Einheit zwischen den europäischen und amerikanischen Partnern aufrechterhalten“.
Deutschland strebt wirtschaftliche Erholung an
Der Kanzler wandte sich auch der seit Jahren schwächelnden deutschen Wirtschaft zu. Merz betonte, er sei entschlossen, das Wachstum zurückzubringen und Deutschland wieder stark zu machen.
„Deutschland kann wieder zu einer wirtschaftlichen Lokomotive werden, die weltweit bewundert wird“, sagte er. Er verwies darauf, dass Deutschland sich in der längsten Wachstumsflaute seiner modernen Geschichte befinde.
„Wir haben in der Geschichte unseres Landes noch nie eine so lange Phase ohne wirtschaftliches Wachstum erlebt“, sagte er. „Unsere Wirtschaft ist zwar immer noch wettbewerbsfähig, aber die Rahmenbedingungen stimmen nicht mehr.“
Zur Behebung dieser Probleme kündigte Merz neue Maßnahmen an, darunter Steuersenkungen, niedrigere Energiepreise sowie weniger Bürokratie und Kosten für Unternehmen.
Deutschland plant stärkste Armee der EU
Merz gab auch ambitionierte Versprechen im Bereich Verteidigung ab. Er sagte, Deutschland werde mehr Verantwortung für die Sicherheit Europas übernehmen, indem es die stärkste Armee der EU aufbaut.
„Die Bundesregierung wird der Bundeswehr alle finanziellen Mittel zur Verfügung stellen, die sie benötigt, um die stärkste konventionelle Armee Europas zu werden“, sagte Merz vor den Abgeordneten.
Dies sei nicht nur der richtige Schritt für Deutschland als bevölkerungsreichstes und wirtschaftlich stärkstes Land der EU, sondern auch eine Erwartung der Verbündeten.
„Das ist mehr als angemessen für das bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste Land Europas. Unsere Freunde und Partner erwarten dies von uns – ja, sie fordern es sogar“, so Merz.
Teil dieses Plans ist auch militärische Unterstützung für die Ukraine. Die Regierung von Merz hat bereits eine historische Entscheidung getroffen und umfangreiche Verteidigungskredite in Höhe von mehreren Hundert Milliarden Euro ermöglicht, mit denen diese Unterstützung finanziert werden könnte.
Er stellte klar, dass Deutschland an der Seite der Ukraine stehen werde. „An unserer Haltung darf es keinen Zweifel geben“, sagte er. „Nämlich: bedingungslos an der Seite der Ukrainer.“