Er sieht sich wegen der Deportation ukrainischer Kinder nach Russland mit Kriegsverbrechen konfrontiert.
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Er sieht sich wegen der Deportation ukrainischer Kinder nach Russland mit Kriegsverbrechen konfrontiert.
Putins neue Forderung? Es geht um seine Kriegsverbrecher-Anklagen

Ein neuer Bericht deutet darauf hin, dass Wladimir Putin möglicherweise still und leise plant, eine umstrittene Bedingung in die Friedensgespräche über die Ukraine einzubringen: die Einstellung der Anklagen, die gegen ihn vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erhoben wurden.
Laut Corriere della Sera ist das Thema hinter verschlossenen Türen gut bekannt, wird aber selten öffentlich erwähnt.
Der Elefant im Raum: Haftbefehl des IStGH

Im März 2023 erließ der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen Wladimir Putin und Maria Lvova-Belova, Russlands Beauftragte für Kinderrechte.
Beide stehen wegen Kriegsverbrechen im Zusammenhang mit der Deportation ukrainischer Kinder nach Russland vor Gericht.
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Der IStGH erklärte, es gebe „vernünftige Gründe zu der Annahme“, dass Putin persönlich verantwortlich sei – entweder direkt oder durch Unterlassen, die von seinen Untergebenen begangenen Verbrechen zu verhindern.
Warum die Anklagen Putins Reisepläne beeinflussen

Putins internationale Reisen sind seit Erlass des Haftbefehls stark eingeschränkt.
Selbst befreundete Länder wie Brasilien und Südafrika, Mitglieder der BRICS-Staaten, sind rechtlich verpflichtet, ihn festzunehmen, sollte er ihr Hoheitsgebiet betreten.
Diese rechtliche Bedrohung erschwert Russlands volle Teilnahme an internationaler Diplomatie.
Eine Einstellung der Anklagen könnte Putin buchstäblich und politisch Türen öffnen.
Noch nicht offiziell, aber über den Gesprächen schwebend

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Bisher wurde diese Forderung offiziell noch nicht am Verhandlungstisch vorgebracht, doch Corriere della Sera berichtet, dass sie bald zu einer zentralen Bedingung werden könnte.
Die Zeitung bezeichnet das Thema als „Elefant im Raum“.
Mit der Intensivierung der Friedensgespräche nach dem Trump–Zelensky-Gipfel in Washington könnte das Timing entscheidend sein, falls Putin das Thema anspricht.
Putins bekannte Forderungen: Sprache, Land und Sanktionen

Diese mögliche neue Forderung würde Putins ohnehin schon lange Liste von Forderungen erweitern, die Folgendes umfasst:
- Anerkennung der russischen Sprache als Amtssprache in der Ukraine
- Religionsfreiheit für die Russisch-Orthodoxe Kirche
- Vollständige Anerkennung der Krim als russisches Gebiet
- Verzicht der Ukraine auf Ansprüche auf vier besetzte Oblaste
- Ende der Sanktionen durch USA, EU und andere
Wenn diese Forderungen akzeptiert würden, wäre das ein erheblicher Einschnitt in die Souveränität der Ukraine und die Einheit des Westens.
Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf dem Tisch

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Trotz der harten Bedingungen ist Russland Berichten zufolge bereit, Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu bieten, möglicherweise mit Beteiligung der USA.
Eine Bedingung wäre ein gesetzliches Versprechen Russlands, kein anderes europäisches Land erneut anzugreifen.
Dieses Angebot könnte den westlichen Widerstand abschwächen – allerdings nur, wenn Putins persönlichere Forderungen den Prozess nicht entgleisen lassen.
Nächster Schritt: Ein Treffen von Angesicht zu Angesicht zwischen Putin und Zelensky?

Nach dem Washingtoner Gipfel zwischen Trump, Zelensky und europäischen Führern liegt der Fokus nun auf der Organisation eines direkten Treffens zwischen Putin und Zelensky.
Beobachter erwarten, dass sensible Themen wie die IStGH-Anklagen dort endlich offen besprochen werden könnten.
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Doch da Putin weiterhin Zelenskys Legitimität infrage stellt, bleibt selbst das Zusammenbringen der beiden an denselben Tisch eine große Hürde.