Hollywood hat im Laufe der Jahre vieles falsch dargestellt!
Gerade lesen andere
Zittert meine Planken!
Oder so ähnlich – natürlich mit einem „Yaaaarh“ gesagt.
Wir alle haben eine Vorstellung davon, wie Piraten gewesen sein sollen: blutrünstige, mit Entermessern bewaffnete, auf Beute ausgerichtete, Augenklappen tragende, Papageien haltende Halunken, die sich nur für Rum, Gold und Frauen interessierten.
Dieses Bild könnte kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein.
Es ist nicht überraschend, dass wir Piraten so wahrnehmen, denn so werden sie in Filmen, Serien, Büchern und Comics dargestellt.
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Doch die echten Piraten hatten eine sehr ausgeprägte Kultur – und in mancher Hinsicht waren sie ihrer Zeit weit voraus.
1. Piratenschiffe waren überraschend demokratisch

Im Gegensatz zu den starren Befehlshierarchien der Marine arbeiteten Piratenschiffe des 18. Jahrhunderts häufig nach demokratischen Prinzipien.
Die Besatzungen wählten ihre Kapitäne und stimmten über wichtige Entscheidungen ab, darunter Schlachtpläne und Routen.
Kapitäne konnten durch Mehrheitsbeschluss abgesetzt werden.
2. Piraten hatten Entschädigungssysteme für Arbeitsunfälle

Piratenkodizes enthielten häufig Regelungen zur Entschädigung bei Verletzungen. Der Verlust einer Gliedmaße konnte einem Piraten beispielsweise eine beträchtliche Summe einbringen.
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Diese Regeln stärkten Moral und Loyalität und boten ein Maß an Fürsorge für die Crew, das von den meisten legalen Arbeitgebern jener Zeit nicht erreicht wurde.
3. Ihre Flaggen sendeten gezielte Botschaften

Während der Jolly Roger heute ikonisch ist, nutzten Piraten verschiedene individuell gestaltete Flaggen, um ihre Absichten zu signalisieren.
Eine rote Flagge bedeutete „keine Gnade“, während schwarze Flaggen die Möglichkeit zur Kapitulation andeuten konnten.
Manche Piraten wechselten sogar während der Annäherung die Flagge, um ihre Ziele zu verwirren oder psychologische Spielchen zu treiben.
4. Sie vergruben keine Schätze

Der Mythos vom vergrabenen Schatz stammt größtenteils aus fiktionalen Werken wie Die Schatzinsel.
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In Wirklichkeit gaben Piraten ihre Beute meist schnell für Essen, Alkohol, Waffen und Glücksspiel aus.
Gold zu horten war riskant – viele Häfen waren feindselig, und die meisten Piraten rechneten nicht mit einem langen Leben.
5. Einige Piraten hatten legale Lizenzen

Nicht alle Piraten waren Gesetzlose. Sogenannte „Freibeuter“ waren im Grunde staatlich legitimierte Piraten, die mit offiziellen Dokumenten (Kaperbriefen) ausgestattet waren, um in Kriegszeiten feindliche Schiffe anzugreifen.
Dies verwischte die Grenze zwischen Patriotismus und Plünderung, und viele Freibeuter setzten ihre Piraterie stillschweigend fort, sobald wieder Frieden herrschte.
6. Frauen führten gelegentlich das Kommando

Auch wenn es selten war, fuhren Frauen als Piratinnen zur See – manchmal verkleidet, manchmal offen als Anführerinnen.
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Anne Bonny und Mary Read sind die bekanntesten Beispiele, doch andere agierten im Verborgenen.
Diese Frauen standen ihren männlichen Kollegen in Sachen Härte oft in nichts nach – oder übertrafen sie sogar.
7. Karibische Piratenhäfen waren überraschend vielfältig

Häfen wie Nassau auf den Bahamas wurden zu Piratenhochburgen und zogen eine multikulturelle Mischung aus Europäern, entflohenen Sklaven, indigenen Bevölkerungsgruppen und Außenseitern an.
Piratencrews waren oft ethnisch vielfältig, wobei schwarze Piraten mitunter bis in Führungspositionen aufstiegen.
8. Piraten pflegten gleichgeschlechtliche Partnerschaften auf See

In Teilen der Karibik, insbesondere unter französischen Bukaniers, gab es eine Praxis namens Matelotage (vom französischen matelot, was „Seemann“ bedeutet).
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Dabei handelte es sich um eine Partnerschaft zwischen zwei männlichen Piraten oder Seeleuten, die häufig gemeinsames Eigentum, gegenseitiges Erbrecht und Kameradschaft umfasste – manchmal romantisch oder sexuell, aber nicht immer.