Diese Generation bricht Rekorde bei Krankheitstagen - Herausforderungen für Arbeitgeber

Olivia Rosenberg

50 Wochen vor

|

05/12/2023
Deutschland
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Ein neuer Blick auf Gesundheit und Arbeit.

In einem bemerkenswerten Phänomen zeigt sich, dass eine Generation häufiger krankheitsbedingt von der Arbeit fernbleibt als andere Generationen. 

Eine Studie der AOK Rheinland/Hamburg offenbart, dass insbesondere unter 30-Jährige im letzten Jahr so viele Krankheitstage wie noch nie verzeichneten. 

Im Durchschnitt waren Mitglieder der Generation Z rund 19 Tage im Jahr krankgeschrieben, wobei psychische Erkrankungen einen signifikanten Anteil ausmachten.

Laut Focus, der dieses Phänomen beleuchtet, sieht die Generation Z die Fürsorge für die eigene Gesundheit in einem positiveren Licht als ältere Generationen. 

Dieser Wandel in der Wahrnehmung von Krankheit und Gesundheitsfürsorge könnte ein Schlüsselfaktor für die Zunahme der Krankheitstage sein. 

Psychologe Rüdiger Maas vom Institut für Generationenforschung führt aus, dass die jüngere Generation Krankheit nicht mehr als Makel, sondern als legitimen Grund zur Selbstfürsorge ansieht.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist die Zunahme von Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen. In den letzten zehn Jahren stieg ihr Anteil an den Fehltagen bei jüngeren Beschäftigten um 50 Prozent.

Maas weist darauf hin, dass neue Stressfaktoren wie ständige Erreichbarkeit durch Smartphones und soziale Medien eine Rolle spielen könnten. Gleichzeitig nimmt die Generation Z psychische Belastungen ernster und reagiert sensibler auf diese.

Interessanterweise zeigt sich auch ein neues Verständnis von Krankheitstagen. Einige junge Arbeitnehmer betrachten diese als ein ihnen zustehendes Recht, was zu der Annahme führt, dass ihnen eine bestimmte Anzahl von Krankheitstagen pro Jahr zusteht.

Dieser Ansatz wird jedoch kritisch gesehen, da er die Einstellung zur Arbeit insgesamt negativ beeinflussen kann.

Abschließend stellt sich die Frage, wie Arbeitgeber auf diese Entwicklung reagieren können. 

Maas betont die Bedeutung eines guten Arbeitsklimas und einer hohen Arbeitszufriedenheit, insbesondere für jüngere Mitarbeiter. 

Arbeitgeber sollten demnach die Führung ernster nehmen, bessere Kritikgespräche führen und engere Bindungen zu ihren Mitarbeitern aufbauen, um die Anzahl der Krankheitstage zu reduzieren.