Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) hat nach dem Messerangriff auf einen Polizisten und Teilnehmer einer Kundgebung in Mannheim vor einer „Anti-Islam-Hysterie“ gewarnt.
Laut einem Bericht des Tagesspiegels verurteilte Baum die Tat als gewalttätigen Islamismus, betonte jedoch, dass die Reaktion auf Mannheim zeige, wie tief antiislamische Reflexe in der Gesellschaft verankert seien.
Er kritisierte demokratische Parteien dafür, diese Stimmung zu nutzen, anstatt sie zu bekämpfen.
Am Freitag hatte ein 25-jähriger Afghane fünf Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt.
Der 29-jährige Polizist erlag später seinen Verletzungen. Diese Tat hat die Debatte um die ausgesetzten Abschiebungen nach Afghanistan neu entfacht.
Baum erklärte, dass nicht jeder Afghane ein religiös motivierter Gewalttäter sei. Menschen, die vor dem Terrorregime der Taliban geflohen sind und Asyl gefunden haben, müssten dieses Recht behalten.
Baum appellierte an die Gesellschaft, differenziert und verantwortungsvoll mit solchen Ereignissen umzugehen. Pauschalisierungen und die Förderung von Feindbildern trügen nicht zur Lösung bei, sondern verschärften die gesellschaftlichen Spannungen.
Es sei wichtig, die Ursachen der Gewalt zu bekämpfen und gleichzeitig den Schutz und die Rechte von Asylsuchenden zu wahren.