Im Juli 2024 ereignete sich ein schwerwiegender Sabotageversuch am Flughafen Leipzig/Halle, der nur durch einen glücklichen Zufall keinen Flugzeugabsturz verursachte.
In einem Frachtpaket, das aus dem Baltikum stammte und über das DHL-Logistikzentrum in Leipzig weitertransportiert werden sollte, befand sich ein Brandsatz, der sich entzündete und einen Frachtcontainer in Brand setzte.
Das Paket war bereits für den Weiterflug vorgesehen, doch aufgrund einer Verzögerung am Boden explodierte der Sprengsatz noch vor dem Verladen. Hätte sich der Brandsatz während des Fluges entzündet, hätte dies möglicherweise zu einem katastrophalen Absturz geführt.
Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, geht der Verfassungsschutz davon aus, dass der Vorfall in Zusammenhang mit russischen Sabotageaktionen steht.
Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, sprach in einer öffentlichen Sitzung des Bundestags über die zunehmenden Sabotageakte Russlands, die gezielt auf Deutschland und andere westliche Länder abzielen.
Diese Aktionen haben laut Haldenwang sowohl in ihrer Anzahl als auch in ihrer Komplexität zugenommen. Besonders besorgniserregend sei, dass der Brandsatz vermutlich Teil einer größeren Sabotageoperation war, da ähnliche Pakete auch in Polen und Großbritannien aufgetaucht sind.
Konstantin von Notz, der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums, bezeichnete den Vorfall als „hochdramatisch und gravierend“ und forderte eine umfassende Aufklärung.
Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass es sich um einen gezielten Sabotageakt gegen Deutschland handelt, könnte der Fall in den Bereich eines Nato-Bündnisfalls fallen.
Dies würde bedeuten, dass ein Angriff auf ein Nato-Mitglied alle anderen Mitgliedsstaaten zu einer gemeinsamen Verteidigung verpflichtet.
Der Logistikkonzern DHL, der das betroffene Frachtzentrum betreibt, hat inzwischen seine Sicherheitsvorkehrungen in ganz Europa verschärft. Das Unternehmen erklärte, dass in allen europäischen Ländern Maßnahmen ergriffen wurden, um Mitarbeiter und Einrichtungen besser zu schützen und ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Am Flughafen Leipzig/Halle, dem wichtigsten DHL-Drehkreuz in Europa, arbeiten täglich über 7.000 Menschen, und pro Tag werden rund 2.500 Tonnen Fracht umgeschlagen. Die Sicherheit in diesem sensiblen Bereich hat für DHL höchste Priorität.
Die Ermittlungen zu dem Sabotageversuch laufen weiter, und die Bundesanwaltschaft ist in den Fall involviert.
Ob es eine direkte Verbindung zwischen dem Vorfall und russischen Geheimdiensten gibt, wird derzeit untersucht.
Die deutschen Sicherheitsbehörden beobachten die Aktivitäten russischer Akteure weiterhin mit großer Sorge, da solche Sabotageakte nicht nur die Infrastruktur, sondern auch das Vertrauen in die Sicherheit des Luftverkehrs bedrohen.