Gerhard Schröder: SPD hat 'den Kompass verloren'

Olivia Rosenberg

32 Wochen vor

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05/04/2024
Deutschland
Foto: Wikimedia Commons
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Zwischen Sozialhilfe und Sozialdemokratie.

Altkanzler Gerhard Schröder kritisiert die aktuelle Führung der SPD scharf und wirft ihr vor, den politischen Kompass verloren zu haben. 

In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung äußerte er sich enttäuscht über die Ausrichtung der Partei, die sich seiner Meinung nach zu sehr auf Sozialhilfeempfänger konzentriere und die "arbeitende Mitte" vernachlässige. 

Schröder, der am Sonntag 80 Jahre alt wird und für seine Geschäftsbeziehungen zu Russland bekannt ist, sieht die schlechten Umfragewerte der SPD als Rücktrittsgrund für die Parteiführung, berichtet ZEIT ONLINE.

Schröder, der von 1998 bis 2005 Kanzler war, kritisiert zudem, dass die Partei sich zu sehr mit Themen wie Gendern und Cannabis beschäftige, anstatt sich auf die Kernanliegen der Sozialdemokratie zu konzentrieren. 

Trotz seiner umstrittenen Freundschaft mit Wladimir Putin und seiner Tätigkeit für die Nord-Stream-Pipelines fühlt sich Schröder weiterhin der Sozialdemokratie zugehörig. 

Die SPD-Spitze hat sich jedoch von ihm distanziert, und ein Parteiausschlussverfahren scheiterte.

Die Äußerungen Schröders werfen ein Schlaglicht auf die innerparteilichen Spannungen innerhalb der SPD und die Herausforderungen, vor denen die Partei steht, um ihre traditionelle Wählerschaft zu erreichen und gleichzeitig auf aktuelle gesellschaftliche Debatten zu reagieren.