Kontroverse Klausel: Berlin fordert Künstler zum Antisemitismus-Bekenntnis auf

Olivia Rosenberg

24 Wochen vor

|

09/01/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Künstler müssen jetzt gegen Antisemitismus kämpfen.

In Berlin müssen sich Künstler, die von der Stadt gefördert werden wollen, nun zum Kampf gegen Antisemitismus bekennen. 

Diese neue Regelung, die von Kultursenator Joe Chialo (CDU) eingeführt wurde, hat sowohl Zustimmung als auch Kritik hervorgerufen. 

Der Zentralratspräsident Josef Schuster lobte die Maßnahme als neuen Maßstab und Reaktion auf Erfahrungen der letzten Jahre, berichtet die Jüdische Allgemeine.

Er betonte, dass Berlin durch diese Antidiskriminierungsklausel seinem Vorbildcharakter als wichtiger deutscher Kunst- und Kulturstandort gerecht werde.

Die Klausel verlangt von geförderten Künstlern ein Bekenntnis zu einer vielfältigen Gesellschaft und gegen jede Form von Antisemitismus gemäß der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und ihrer Erweiterung durch die Bundesregierung. 

Sie verpflichten sich zudem, darauf zu achten, dass die Gelder keiner terroristischen oder extremistischen Vereinigung zugutekommen. 

Kritiker werfen Chialo vor, dass die Klausel zu einer aggressiven und oft unsachlichen öffentlichen Debatte und zur Vertiefung gesellschaftlicher Spaltung beitrage. 

Sie fordern, statt der IHRA-Definition die Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus als Grundlage zu nehmen. Doch diese spart antisemitische Kritik am Staat Israel größtenteils aus.