München gegen Söder: Schüler und Lehrer gegen Söders Genderverbot

Olivia Rosenberg

47 Wochen vor

|

08/12/2023
Deutschland
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Söders Genderverbot sorgt für Empörung.

In München haben Schüler und Lehrer wütend auf das von Markus Söder, dem Ministerpräsidenten von Bayern, angekündigte Verbot des Genderns in Schulen und Verwaltungen reagiert. 

Söder hatte im Landtag erklärt, dass Gendern in Schule und Verwaltung untersagt werden soll, was in der CSU als populäre Meinung gilt. 

In der Stadtverwaltung von München wird jedoch wahrscheinlich weiterhin gegendert, und Gymnasiallehrer äußern sich kritisch zu Söders Plan. Es wird sogar über mögliche Demonstrationen gegen das Vorhaben spekuliert. 

Iazana Florek von der „Stadtschüler*innenvertretung München“ betonte, dass die Schüler auf ihr „Recht auf freie Meinungsäußerung und Entfaltung“ pochen und den Aktionismus nicht verstehen. 

An einigen Schulen in München wurden bereits schlechtere Noten vergeben, weil Schüler in Aufsätzen gegendert hatten, während an anderen Schulen der Genderstern normal verwendet wird. 

Der Philologenverband, die Vereinigung der bayerischen Gymnasiallehrer, sprach sich gegen ein hartes Verbot neuer Schreibweisen aus. Die Stadtverwaltung, die dem Freistaat nicht direkt unterstellt ist, wird sich wohl nicht nach Söders Plan richten. 

Rathaus-Grünen-Chefin Mona Fuchs sagte, dass man alles wie bisher handhaben wolle, da niemand gezwungen sei, Gendersterne zu setzen. 

Die CSU im Rathaus sieht die Lage anders und betont, dass Sprache sich verändern darf, aber nicht per städtischer Verordnung. Das Kultusministerium und die Münchner Universitäten konnten noch keine konkreten Aussagen zum praktischen Vorgehen machen, berichtet Focus.