In einem unerwarteten Schritt hat die Stadt Kassel die Genehmigung für ein geplantes Solo-Konzert des Rammstein-Frontmanns Till Lindemann in der Eissporthalle, jetzt Nordhessen Arena, verweigert.
Der Sänger, der derzeit auf Solo-Tournee ist, sollte am Samstag vor 6200 Fans auftreten, doch die Stadt zog kurzfristig die Reißleine. Nach Informationen der Bild-Zeitung wurden Bedenken hinsichtlich des Brandschutzes in der 1977 erbauten Halle als Grund für die Absage angegeben.
Dies wirft Fragen auf, da die Halle regelmäßig für Sportveranstaltungen genutzt wird, zuletzt für ein Handball-Derby mit über 3000 Zuschauern.Die Entscheidung der Stadt Kassel, das Konzert abzusagen, folgt auf eine Reihe von Protesten gegen Lindemann in verschiedenen Städten, obwohl alle Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt wurden.
Die Veranstalter MM Konzerte äußerten ihr Bedauern über die kurzfristige Absage und betonten, dass sie alle Anforderungen der Stadt erfüllt hätten. Trotzdem sah sich die Stadt außerstande, die Unterlagen noch vor Veranstaltungsbeginn zu prüfen.
Fans und Beobachter spekulieren nun, ob die Absage aufgrund des nicht ausreichenden Brandschutzes nur ein Vorwand war und der wahre Grund in der politischen Haltung des neuen Kasseler Oberbürgermeisters Sven Schoeller (Grüne) liegt, der Lindemann möglicherweise nicht in seiner Stadt haben wollte.
Die Stadt Kassel bestätigte zwar, dass Proteste erwartet wurden, betonte jedoch, dass dies bei der Entscheidung keine Rolle gespielt habe.
Diese Entwicklung wirft ein Licht auf die Herausforderungen, die Künstler und Veranstalter bei der Planung von Großveranstaltungen in städtischen Einrichtungen erleben können, und zeigt die mögliche Rolle politischer Überlegungen in solchen Entscheidungen.