In Deutschland erhalten Rentnerinnen und Rentner nach 45 Beitragsjahren im Durchschnitt 1.604 Euro pro Monat. Allerdings muss jeder fünfte langjährig Versicherte mit weniger als 1.200 Euro monatlich auskommen.
Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung an das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Bei etwa 1,08 Millionen von insgesamt 5,40 Millionen Altersrenten mit mindestens 45 Versicherungsjahren lag der Rentenzahlbetrag Ende vergangenen Jahres unter 1.200 Euro im Monat.
Die durchschnittliche Rente nach 45 Versicherungsjahren variierte im Dezember 2023 stark zwischen Ost- und Westdeutschland.
Während Rentner im Westen durchschnittlich 1.663 Euro erhielten, lag dieser Betrag im Osten bei nur 1.471 Euro. Spitzenreiter waren Hamburg mit 1.721 Euro und Nordrhein-Westfalen mit 1.709 Euro.
Alle westdeutschen Bundesländer sowie Berlin lagen über dem Durchschnitt von 1.600 Euro. Im Osten hingegen lagen Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter diesem Durchschnitt, so die ZEIT Online.
Sahra Wagenknecht bezeichnete die Rentensituation als politischen Skandal und kritisierte die Leistungsschwäche der deutschen Rentenversicherung.
Das Bundessozialministerium wies jedoch darauf hin, dass neben der gesetzlichen Rente auch Pensionen, Betriebs- und Privatrenten berücksichtigt werden müssten, um ein vollständiges Bild der Alterseinkünfte zu erhalten.
Die niedrigen Renten haben verschiedene Ursachen, darunter Teilzeitarbeit, niedrige Löhne und längere Arbeitspausen, insbesondere bei westdeutschen Frauen.
Auch Selbstständige, Beamte und Hausfrauen können aufgrund geringer Beitragszahlungen während ihres Berufslebens nur kleine gesetzliche Altersrenten beziehen.
Zeiten wie Wehrdienst, Studium und Kindererziehung werden jedoch bei den Versicherungsjahren berücksichtigt.
