Ab 2027 könnten sich Autofahrer in Deutschland auf bedeutende Änderungen bei den Führerscheinregelungen einstellen.
Ein neuer Vorschlag der EU-Kommission, der im März vorgestellt wurde, sieht vor, dass Autofahrer alle 15 Jahre einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen müssen, um ihren Führerschein zu erneuern.
Dieser Schritt ist Teil eines umfassenden Plans, um die Sicherheit auf Europas Straßen zu erhöhen, berichtet Focus. Die EU-Verkehrsminister haben ihre Position zu diesem Vorschlag verabschiedet und treten nun in Verhandlungen mit dem Parlament.
Der Fragebogen soll Aufschluss darüber geben, ob Führerscheinbesitzer körperlich und geistig in der Lage sind, ein Fahrzeug zu führen. Dabei geht es um Einschränkungen wie Sehschwächen, Herzerkrankungen, Epilepsie oder Alkoholismus.
Jedes Land kann entscheiden, ob eine ärztliche Untersuchung erforderlich ist oder eine Selbstauskunft genügt.
Für Senioren ab 70 Jahren waren ursprünglich strengere Regelungen geplant, die jedoch nicht umgesetzt werden. Stattdessen gelten für sie dieselben Regeln wie für alle anderen Autofahrer.
Die Gültigkeit von Führerscheinen für Autos, Roller und Motorräder wird auf 10 bis 15 Jahre festgelegt, für Busse und Lkw gelten strengere Vorgaben.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Vorschlags ist die Einführung eines digitalen Führerscheins, der auf dem Handy gespeichert werden kann. Dieser soll kostenlos abrufbar sein, wobei auch weiterhin eine physische Version der Fahrerlaubnis existieren wird.
Die neuen Regelungen sollen spätestens ab 2027 gelten, vorausgesetzt, das EU-Parlament stimmt zu. Deutschland muss die EU-Vorgaben dann in nationales Recht umsetzen, wofür eine Frist von drei Jahren nach Inkrafttreten der Regelung vorgesehen ist.