Die niedrigen Ticketpreise setzen dem Billigflieger Ryanair stark zu. Im zweiten Quartal des Jahres, von April bis Juni, sind die Ticketpreise um durchschnittlich 15 Prozent pro Passagier gesunken.
Dadurch brach der Gewinn um 46 Prozent auf 360 Millionen Euro ein, weit unter den Prognosen der Analysten, die im Durchschnitt mit 538 Millionen Euro gerechnet hatten.
Ryanair ist Europas größte Airline nach Passagierzahl. Laut Konzernchef Michael O'Leary bleibt die Nachfrage im zweiten Quartal stark, doch die Preise liegen weiterhin unter den Erwartungen.
Er rechnet damit, dass die Ticketpreise im Sommerquartal deutlich unter denen des Vorjahres liegen werden.
Wie der Tagesspiegel berichtet, erzielte Ryanair in den Sommermonaten normalerweise den Großteil seines Gewinns. Versuche, die Tarife in den vergangenen Wochen zu erhöhen, scheiterten am Widerstand der Verbraucher.
Finanzchef Neil Sorahan betonte, dass die Verbraucher sparsamer und vorsichtiger geworden seien. Die Auswirkungen auf den Gewinn für das Gesamtjahr sind noch nicht abzusehen. Analysten sehen ein erhebliches Abwärtsrisiko für die Konsensschätzungen.
Gerald Khoo, Analyst bei Liberum Capital, erwartet, dass die aggressive Preisgestaltung von Ryanair negative Folgen für andere europäische Fluggesellschaften haben wird.
An der Börse reagierten die Aktienmärkte negativ: Die Ryanair-Aktien fielen um über zwölf Prozent, und auch die Anteilsscheine der Konkurrenten Wizz Air und EasyJet verloren mehr als sechs Prozent.
Die British-Airways-Muttergesellschaft IAG und der Reisekonzern TUI gehörten zu den größten Verlierern an Europas Börsen.