Bei einem Bürgergespräch in Dresden zeigt sich Bundeskanzler Olaf Scholz von einer Seite, die viele so nicht erwartet hätten.
Der Artikel von Peter Huth auf WELT beschreibt ein Szenario, in dem Scholz, trotz der politischen Spannungen und der Herausforderungen, denen sich Deutschland gegenübersieht, einen bemerkenswerten Auftritt hinlegt.
Vor dem Hintergrund einer schwierigen politischen Lage, mit Themen wie der Ukraine-Krise, illegaler Migration, dem Heizungsgesetz, hohen Energiepreisen und Inflation, hätte man eine konfrontative Stimmung erwarten können.
Doch das Gegenteil war der Fall: Scholz traf auf ein aufgeräumtes Publikum und präsentierte sich entspannt und zuversichtlich.
Laut Huth war die Atmosphäre geprägt von einer zivilisierten und gediegenen Stimmung, weit entfernt von den teils enthemmten Protesten, die in anderen Teilen des Landes zu beobachten waren.
Interessant ist die Beobachtung, dass Scholz, dessen Partei im Osten bei Umfragen nur bei sechs Prozent liegt, in Dresden frenetischen Applaus erhielt, auch wenn er Positionen vertrat, die auf den ersten Blick in Sachsen wenig Anklang finden dürften.
Der Kanzler nutzte die Gelegenheit, um auf die Erfolge seiner Regierung hinzuweisen, darunter die Mindestlohnerhöhung und die Kindergrundsicherung, was ihm weiteren Applaus einbrachte.
Gegen Ende des Bürgerdialogs in Dresden ließ Scholz dann eine überraschende Übermütigkeit erkennen.
Er wiederholte einen Spruch, der ihm zuvor von einem Lokalpolitiker zugespielt wurde, und richtete ihn in Richtung Kreml. Dieser Moment sorgte für Aufsehen, zeigte aber auch, dass Scholz bereit ist, in der politischen Kommunikation neue Wege zu gehen.