Die Sommerferien stellen für viele Familien in Deutschland eine große Herausforderung dar, insbesondere für berufstätige Eltern. Während Kinder sich auf sechs Wochen Erholung freuen, müssen Eltern oft eine komplexe Betreuungssituation organisieren.
Die Soziologin Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung beschreibt die Ferienzeit als den "ultimativen Test" für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
In einem Interview mit BuzzFeed News Deutschland erklärt sie, dass die Sommerferien zeigen, wie gut oder schlecht die gemeinsame Erziehung durch Väter und Mütter in Deutschland funktioniert und wie stark gesellschaftliche Strukturen wie Vereine und Betreuungseinrichtungen sind.
Wie FR berichtet, war die Situation in den 1960er Jahren, als das heutige Ferienmodell entstand, noch eine andere: Nur etwa 20 Prozent der Mütter waren berufstätig, während heute rund 70 Prozent der Mütter mit Kindern unter 18 Jahren arbeiten.
Diese Veränderung führt dazu, dass Betreuungslücken während der Ferien immer größer werden.
Besonders Frauen fühlen sich oft belastet, da sie nach wie vor die Hauptverantwortung für die Kindererziehung tragen.
Die Soziologin betont, dass viele Eltern bereits Monate im Voraus planen müssen, wie sie die Betreuung ihrer Kinder während der Sommerferien sicherstellen können.
Diese Planung wird oft von einem schlechten Gewissen begleitet, weil Eltern ihre Kinder in Feriencamps schicken oder Großeltern um Hilfe bitten, was oft als unzureichend oder problematisch empfunden wird.
