Die Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen hat nach mehr als zehn Jahren ihre Mitgliedschaft bei den Grünen beendet und wechselt zur Unionsfraktion.
Wie Zeit Online berichtet, erklärte Sekmen, dass ihre Entscheidung das Ergebnis eines langen Prozesses sei. Ihre Vorstellung darüber, wie Politik gemacht wird, habe sich weiterentwickelt.
Besonders betonte sie die Wichtigkeit einer Debattenkultur, in der Menschen ihre Meinung äußern können, ohne in Schubladen gesteckt zu werden.
Für sie stehe das neue Grundsatzprogramm der CDU, das Menschen über ihr Tun und Wirken definiere und nicht über ihre Herkunft.
Unionsfraktionschef Friedrich Merz zeigte sich erfreut über den Wechsel und begrüßte Sekmen in der Fraktion. Er betonte, dass ihre Themen und ihre Familiengeschichte gut zur CDU passen.
Sekmen wird in den nächsten Tagen eine Mitgliedschaft im CDU-Kreisverband Mannheim anstreben. Die Grünen äußerten Bedauern über ihren Austritt, respektieren aber ihre Entscheidung.
Sekmen hatte schon vor Wochen Kontakt zur CDU aufgenommen, da sie von der grünen Wirtschaftspolitik enttäuscht war. Gespräche mit Merz und anderen CDU-Vertretern bestätigten ihren Entschluss.
Der Wechsel von Abgeordneten zwischen Fraktionen ist selten. Zuletzt wechselte 1996 die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld von den Grünen zur Union.
Im Bundestag war Sekmen bisher Obfrau der Grünen im Wirtschaftsausschuss und Vorsitzende des Parlamentskreises Gründungen und Start-ups.
