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Warum im Kölner Zoo zwei Löwenbabys sterben mussten

Warum im Kölner Zoo zwei Löwenbabys sterben mussten

Kölner Zoo unter Druck.

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Kölner Zoo unter Druck.

Empörung nach Einschläferung von Löwenbabys im Kölner Zoo

Tierschutzorganisationen und die Öffentlichkeit zeigen sich entsetzt: Der Kölner Zoo hat zwei neugeborene Löwenbabys eingeschläfert. Die Begründung: Die Mutter habe sich nicht um sie gekümmert.

Doch Kritiker werfen dem Zoo vor, bewusst auf eine mögliche Handaufzucht verzichtet zu haben.

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Tragische Entscheidung löst Welle der Kritik aus

In den sozialen Netzwerken hagelte es Kritik, nachdem der Zoo den Vorfall bestätigt hatte. Hunderte Kommentare warfen dem Zoo Grausamkeit vor – trotz der Versicherung, man habe „nach sorgfältiger Abwägung“ gehandelt. Viele bezweifeln, dass es keine Alternative gab.

Löwin Gina hatte bereits drei ältere Jungtiere

Anfang Juli brachte Löwin Gina ein männliches und ein weibliches Jungtier zur Welt. Doch sie hatte bereits drei eineinhalb Jahre alte Nachkommen, die noch nicht selbstständig leben konnten. In der Natur konzentriert sich eine Löwin auf die stärksten Jungen mit den besten Überlebenschancen.

Instinkt gegen menschlichen Plan

Um Gina auf die Neugeborenen zu fokussieren, trennte der Zoo sie von den älteren Jungen. Doch das Vorhaben scheiterte: Gina versuchte immer wieder, zu ihren älteren Jungtieren zurückzukehren. Laut Zoo handelte sie „absolut rational“. Die Überlebenschancen der Neugeborenen seien von Anfang an „äußerst gering“ gewesen.

Geschwächt und ohne Überlebenschance

Ohne Milch und Fürsorge der Mutter schwächten die kleinen Löwen innerhalb einer Woche dramatisch ab. Der Zoo entschied sich daraufhin zur Einschläferung, um „unnötiges Leid zu vermeiden“. Eine Handaufzucht lehnte man ab – aus Sorge vor einer Fehlprägung auf den Menschen.

Scharfe Kritik an der Praxis des Zoos

„Warum hat man sie überhaupt wieder decken lassen?“, fragt eine Nutzerin auf Facebook. Andere sprechen von Versagen auf Kosten wehrloser Tiere. Die Entscheidung hätte ihrer Meinung nach vermieden werden können – und müssen.

PETA: Löwenzucht wie am Fließband

Die Tierschutzorganisation PETA fordert ein Ende der Löwenhaltung in Zoos. „Das ist kein Einzelfall, sondern Alltag“, so Biologin Dr. Yvonne Würz. Sie wirft Zoos vor, niedliche Jungtiere als Publikumsmagneten zu züchten – ohne Rücksicht auf das Tierwohl.

Transparenz oder Tragödie?

Manche loben immerhin, dass der Zoo den Fall öffentlich gemacht hat. „Immerhin wurde es nicht vertuscht“, so ein Kommentar. Doch das mindert nicht die Empörung, die das Vorgehen ausgelöst hat.

Neue Löwenbabys schon in Planung

Trotz aller Kritik: Der Kölner Zoo plant bereits die nächste Geburt. Im Herbst sollen Ginas ältere Jungen an andere Zoos abgegeben werden. Danach soll sie erneut Nachwuchs bekommen – sehr zum Unmut vieler Tierschützer.

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