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Aliens in Peru? DNA-Tests widerlegen außerirdische Theorien

Peru alien
Octavio Hoyos / Shutterstock.com

Als die Mumien 2022 erstmals Schlagzeilen machten, überschlugen sich im Internet die Theorien. Einige waren überzeugt: Es handelte sich um Außerirdische.

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Im Jahr 2015 entdeckte ein Totengräber in Peru mehrere bizarre mumifizierte Körper in einer Höhle – jeder mit nur drei Fingern und Zehen.

Dieser ungewöhnliche Fund schlug gleichermaßen in wissenschaftlichen Kreisen wie in der Welt der Verschwörungstheorien Wellen: Handelte es sich um antike Menschen, evolutionäre Außenseiter – oder gar um etwas Außerirdisches?

Alien-Theorien nach ersten Berichten

Als die Mumien 2022 erstmals Schlagzeilen machten, brachen online wilde Spekulationen aus. Einige behaupteten, es handele sich um Außerirdische.

Andere vermuteten eine neue Menschenart. Viele Wissenschaftler hingegen wiesen die Funde umgehend als ausgeklügelte Fälschungen zurück. Die Debatte verschärfte sich, als der Journalist Jaime Maussan die Überreste vor dem mexikanischen Kongress präsentierte.

Intensive Untersuchungen an Dutzenden Mumien

Derzeit werden etwa zwei Dutzend dieser Mumien von Wissenschaftlern untersucht. Forschende berichten, dass die Überreste erhaltene Organe, Gewebe und sogar ein schwangeres Exemplar enthalten.

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Jesse Michels, Moderator des Podcasts American Alchemy, besuchte die Fundstätte persönlich und ist überzeugt, dass die Befunde auf eine irdische Herkunft hindeuten.

DNA-Analyse weist auf menschliche Herkunft hin

Die Bioinformatikerin Alaina Hardie analysierte die verfügbaren DNA-Proben und entdeckte Mutationen, die mit bekannten genetischen Erkrankungen beim Menschen in Verbindung stehen.

Insbesondere wurde das Gen Gli3 identifiziert – bekannt für Polydaktylie, eine Veranlagung zur Ausbildung zusätzlicher Finger oder Zehen. Dieser Befund widerspricht der Hypothese einer außerirdischen Herkunft und spricht stattdessen für eine seltene, aber natürliche menschliche Deformität.

Hinweise auf angeborene Fehlbildungen in der Menschheitsgeschichte

Michels verwies auf historische Beispiele ungewöhnlicher Fehlbildungen: In Simbabwe existieren Stämme mit Ektrodaktylie, auch bekannt als „Straußenfuß-Syndrom“, bei dem zentrale Gliedmaßenanteile fehlen.

Solche Phänomene könnten die dreifingrige Erscheinung erklären, ohne auf außerirdische Biologie zurückgreifen zu müssen.

Wissenschaftler: DNA ist überwiegend menschlich

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Trotz einiger stark degradierter Proben konnten Genetiker genügend Material gewinnen, um die DNA mit bekannten Arten zu vergleichen.

Die überwiegende Mehrheit der Sequenzen entsprach menschlichen Profilen. Eine kopflose Mumie mit dem Spitznamen „Victoria“ wurde eindeutig als menschlich identifiziert. Nur ein kleiner Teil der genetischen Substanz wies ungewöhnliche oder derzeit nicht klassifizierbare Strukturen auf.

Hybrid-Theorien angesichts widersprüchlicher Ergebnisse

Einige Fachleute schließen hybride Ursprünge nicht aus. Dr. David Ruiz Vela erklärte, dass eine Mumie namens „Maria“ Merkmale mehrerer Spezies aufweise.

Er spekulierte, dass Kreuzungen zwischen frühen Menschengruppen in Afrika und Asien vor Hunderttausenden von Jahren die Anomalien erklären könnten.

Forderungen nach unabhängigen Tests nehmen zu

Michels hofft, das US-amerikanische Unternehmen Colossal Biosciences – bekannt für De-Extinktionsprojekte – in die weitere Analyse einbeziehen zu können.

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Zuvor muss jedoch die peruanische Regierung den Zugang zu den antiken DNA-Proben genehmigen. Michels sieht in einer möglichen Ablehnung ein deutliches Signal für die Haltung der Behörden gegenüber vertiefter Forschung

Betrugsvorwürfe trüben wissenschaftliche Integrität

2023 geriet ein weiterer Journalist, Manuel Caceres, in die Schlagzeilen, als er beim Einschmuggeln zweier gefälschter „Mumien“ – gefertigt aus Holz und Tierknochen – ertappt wurde.

Forensische Untersuchungen bestätigten den Einsatz moderner Klebstoffe. Experten bewerteten die Figuren als Touristenattrappen und nicht als uralte Wesen – ein erheblicher Rückschlag für die zuvor bestehende Glaubwürdigkeit.

VFazit: Faszinierend – aber nicht außerirdisch

Während der Fund anfänglich weltweit die Fantasie beflügelte, sind die meisten seriösen Wissenschaftler mittlerweile überzeugt, dass es sich entweder um seltene menschliche Individuen oder um geschickt inszenierte Fälschungen handelt.

Während die DNA-Forschung weiter voranschreitet, scheint die Hoffnung auf außerirdische Herkunft zu schwinden – doch das Rätsel fasziniert weiterhin viele.

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