Am 5. August 2025 wird sich die Erde ein wenig schneller drehen als gewöhnlich – der Tag wird um 1,25 Millisekunden kürzer sein als die üblichen 86.400 Sekunden.
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Kaum spürbar im Alltag – und doch zählt er zu den kürzesten Tagen, die je gemessen wurden. Wissenschaftler rätseln, warum das passiert.
Eine plötzliche Umkehr eines langfristigen Trends

Seit den 1970er-Jahren sind unsere Tage tendenziell länger geworden – ein allmählicher Effekt, der vor allem auf den Gezeitenzug des Mondes zurückzuführen ist.
Doch in den vergangenen Jahren hat sich dieses Muster umgekehrt: Die Erdrotation beschleunigt sich. Diese Umkehr überrascht die Forschenden – und die Ursache ist bislang unklar.
Der subtile, aber mächtige Einfluss des Mondes

Der Mond spielt eine zentrale Rolle bei der Zeitmessung der Erde. Seine Gravitationskraft erzeugt Gezeiten, die nach und nach Rotationsenergie von der Erde auf den Mond übertragen – mit der Folge, dass sich unsere Tage im Laufe der Zeit verlängern.
Umso rätselhafter ist daher die jüngste Beschleunigung der Erdrotation.
Weitere Theorien auf dem Tisch

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Einige Wissenschaftler vermuten, dass Veränderungen tief im Inneren unseres Planeten eine Rolle spielen könnten – insbesondere Verschiebungen in der Rotation des flüssigen Erdkerns.
Andere prüfen, ob Faktoren wie schmelzendes Eis, veränderte Meeresströmungen oder sogar atmosphärische Veränderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel dazu beitragen könnten.
Nicht der erste Rekordtag

Es ist nicht das erste Mal, dass die Erde ihr Tempo erhöht hat. Am 5. Juli 2024 vollendete unser Planet seine Rotation 1,66 Millisekunden schneller als üblich – es war der kürzeste Tag seit Beginn präziser Messungen im Jahr 1973.
Mehrere Tage im Jahr 2025 – darunter der 9. und der 22. Juli – gehören ebenfalls zu den bislang schnellsten.
Präzise Zeitmessung

Wissenschaftler überwachen die Erdrotation mithilfe hochpräziser Atomuhren und astronomischer Beobachtungen.
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Diese Messungen bestätigen sowohl die jahrzehntelange Verlangsamung als auch die überraschenden jüngsten Beschleunigungsschübe.
Kommt die negative Schaltsekunde?

Setzt sich der Trend fort, könnte es zu einer bisher einmaligen Anpassung der Zeitmessung kommen: der Einführung einer „negativen Schaltsekunde“.
Dabei würde eine Sekunde aus der offiziellen Zeitrechnung gestrichen, um sie mit der Erdrotation in Einklang zu bringen – möglicherweise schon ab 2029.
Ein ungelöstes Rätsel

Die Ursache der aktuellen Beschleunigung bleibt vorerst ein wissenschaftliches Rätsel.
Forschende weltweit untersuchen das Phänomen weiter – in der Hoffnung herauszufinden, ob es sich nur um eine vorübergehende Besonderheit handelt oder um ein Anzeichen tiefergreifender Veränderungen innerhalb oder sogar außerhalb unseres Planeten.