Der russische Präsident hat unzählige Leben auf dem Gewissen – aber hat er jemals selbst den Abzug gedrückt?
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Der russische Präsident hat unzählige Leben auf dem Gewissen – aber hat er jemals selbst den Abzug gedrückt?
Der russische Schlächter

Ob es nun um russische oder ukrainische Leben geht – es steht außer Frage, dass Wladimir Putin kein Mann ist, der sich dem Schutz von Menschenleben verschrieben hat.
Über eine Million Soldaten verloren

Geheimdienstinformationen zufolge hat Russland im Krieg gegen die Ukraine über eine Million Soldaten verloren.
Hinzu kommen zahlreiche Berichte, wonach einfache Soldaten und Häftlinge als Kanonenfutter eingesetzt wurden, um die ukrainischen Munitionsvorräte zu erschöpfen.
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Angriffe auf Zivilisten

Darüber hinaus fordern die nahezu täglichen Drohnen- und Raketenangriffe Russlands auf die Ukraine ständig zivile Opfer – obwohl Moskau weiterhin behauptet, ausschließlich militärische Ziele anzugreifen.
Eine große Frage bleibt

Nachdem all das nun feststeht, bleibt eine Frage weitgehend unbeachtet:
Hat Putin jemals selbst jemanden getötet?
Das ist bekannt

Putin trat 1975 nach einem Jurastudium in Leningrad dem sowjetischen Geheimdienst KGB bei.
Zunächst arbeitete er in der Spionageabwehr, wo er ausländische Staatsangehörige und Konsulatsmitarbeiter überwachte.
Der Umzug in die DDR

Nach rund zehn Jahren wurde Putin in das ostdeutsche Dresden versetzt.
Dort arbeitete er als verdeckter KGB-Agent in einem sowjetischen Kulturzentrum.
Was er dort wirklich tat

Hinter der Fassade bestand seine eigentliche Aufgabe darin, Informationen zu beschaffen, Informanten anzuwerben und westdeutsche sowie NATO-Aktivitäten zu beobachten.
Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass Putin während seiner KGB-Zeit jemanden getötet hätte.
Die belagerte Dienststelle

Als 1989 die Berliner Mauer fiel, wurde das KGB-Büro in Dresden von Demonstranten umstellt.
Berichten zufolge rief Putin Unterstützung bei der sowjetischen Armee an – erhielt jedoch die Antwort, dass ohne direkte Befehle aus Moskau kein Eingreifen möglich sei.
Rückkehr nach Russland

1990 kehrte Putin nach Russland zurück, trat 1991 aus dem KGB aus und wandte sich fast unmittelbar danach der Politik zu.
Auch hier gibt es keinerlei Belege dafür, dass er jemals jemanden im Dienst getötet hätte.
Und sein Aufstieg zur Macht?

Es gibt unzählige Geschichten über Menschen, die durch die Ermordung ihrer Gegner an die Macht gelangten – doch Putin wurde nie direkt mit dem Tod politischer Rivalen in Verbindung gebracht.
Allerdings gibt es auffällige Zusammenhänge mit prominenten Attentaten und Anschlagsversuchen während seiner Amtszeit.
Alexander Litwinenko

Ein ehemaliger FSB-Agent, 2006 in London mit Polonium-210 vergiftet.
Eine britische Untersuchung kam zu dem Schluss, dass die Tötung „wahrscheinlich von Putin genehmigt“ wurde.
Boris Nemzow

Ein Oppositionsführer, 2015 nur wenige Meter vom Kreml entfernt erschossen.
Sergej Skripal

Ein ehemaliger Doppelagent, 2018 in Salisbury (Großbritannien) mit einem Nervengift vergiftet.
Starke Verbindungen, aber kein Beweis

Auch wenn viele dieser Vorfälle eindeutig mit dem russischen Staat in Verbindung gebracht werden, existiert kein Beweis für Putins persönliche Beteiligung.
Vermutlich gibt er die Befehle

Westliche Geheimdienste und investigative Journalisten gehen davon aus, dass Putin solche Operationen zumindest billigt oder darüber informiert ist – doch ein direkter Nachweis, dass er selbst jemals getötet hat, liegt nicht vor.