Viele beginnen oder beenden den Tag mit einer erfrischenden Dusche, und für viele ist dies eine feste Routine. Doch nun zeigt sich, dass diese Gewohnheit möglicherweise nicht so gesund ist, wie wir denken.
Ein Experte ist der Meinung, dass tägliches Duschen mehr "performativ" als notwendig ist und keine wirklichen gesundheitlichen Vorteile bringt.
„Warum waschen wir uns? Oft nur, weil wir befürchten, dass jemand sagen könnte, wir riechen schlecht“, sagt Umweltaktivist Donnachadh McCarthy der BBC, laut Daily Star.
Selten duschen aus Umweltschutzgründen
McCarthy, Autor des Buches "Prostitute State", enthüllt, dass er nur einmal im Monat duscht, um seinen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Diese Entscheidung wurde durch einen zweiwöchigen Aufenthalt bei den Yanomami im Amazonas inspiriert.
Statt zu duschen, wäscht er sich jeden zweiten Morgen mit einem Waschlappen im Waschbecken und schrubbt dabei gründlich seinen Körper.
Obwohl der Gedanke, tägliche Duschen auszulassen, für viele ungewohnt erscheinen mag, stimmen mehrere Experten McCarthy zu und weisen darauf hin, dass unsere moderne Hygienepraxis der Gesundheit schaden kann.
Zu häufiges Duschen kann der Haut schaden
Dr. Julie Russak, eine Dermatologin aus Manhattan, erklärte der New York Post, dass häufige und lange Duschen das Mikrobiom der Haut schädigen können. Diese mikrobielle Schicht ist wichtig für den Schutz der Haut und die allgemeine Gesundheit des Körpers.
Der Chemiker David Whitlock geht sogar noch weiter – er hat seit 12 Jahren nicht mehr geduscht. Stattdessen verwendet er ein Spray mit nützlichen Bakterien, um die Hautbarriere zu schützen.
„Sag denen, die über dich lachen, dass sie keine Ahnung vom Mikrobiom der Haut haben“, sagt er zu Vice.
Wir duschen mehr als früher
Trotz der Warnungen zeigen neuere Forschungen, dass wir mehr denn je duschen.
„Wir waschen uns heute viel mehr als früher“, sagt Dale Southerton, Professor für Soziologie an der Universität Bristol. Er erklärt, dass sich dieser Wandel in den letzten 100 Jahren ohne einen klaren Plan, fast zufällig, vollzogen hat.
Wie oft sollten wir eigentlich duschen?
Sally Bloomfield, Professorin an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, sagt, dass tägliches Duschen zur Norm geworden ist, weil es „sozial akzeptiert“ ist. Aber Experten sind sich einig, dass es keine Einheitslösung gibt.
„Die ideale Häufigkeit hängt von deinem Hauttyp, Haartyp, der Menge an Schweiß und davon ab, wie schmutzig du wirst“, sagt Dermatologin Joyce Park der New York Times.
Menschen mit trockener Haut oder Hautkrankheiten wie Ekzemen sollten kürzere und seltenere Duschen nehmen, um das Mikrobiom der Haut zu schützen. Wenn du nach der Arbeit oder dem Training das Bedürfnis hast, täglich zu duschen, wird empfohlen, „sich auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen sich der Schweiß am meisten sammelt“, erklärt Dr. Russak.
