Ein neues Coronavirus, HKU5-CoV-2, wurde bei Fledermäusen in China entdeckt, berichtet ABC. Die Struktur des Virus ähnelt der von anderen Viren in derselben Gruppe, die zuvor als schädlich für den Menschen erwiesen haben.
Forscher des Wuhan Institute of Virology und der Guangzhou Medical University haben die Eigenschaften des Virus untersucht und sind der Meinung, dass es auf ähnliche Weise wie Covid-19 in menschliche Zellen eindringen kann, so Berichte von ABC.
Niklas Arnberg, Virologe und Coronavirus-Experte, bestätigt, dass das Virus menschliche Zellen infizieren kann, betont jedoch, dass es viele andere Coronaviren in der Natur gibt, was es unwahrscheinlich macht, dass genau dieses Virus eine zukünftige Pandemie verursachen wird.
„Ich wäre sehr überrascht, wenn dieses Virus die Ursache der nächsten Pandemie wird, aber es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass das Risiko neuer Coronavirus-Ausbrüche weiterhin besteht“, sagt er laut TV4 Nyheterna.
Neue Pandemie könnte unvermeidlich sein
Auch wenn HKU5-CoV-2 nicht als akute Bedrohung eingestuft wird, meint Arnberg, dass neue Pandemien eine Realität sind, mit der wir uns auseinandersetzen müssen. Er weist darauf hin, dass die letzten Pandemien durch Viren verursacht wurden und dass dies auch in Zukunft wahrscheinlich der Fall sein wird.
„Wir wissen, dass wir mit neuen Pandemien konfrontiert werden, aber wir wissen nicht, wann oder welches Virus die Ursache sein wird“, sagt er.
Er warnt auch davor, dass die Immunität durch Covid-19 wahrscheinlich keinen ausreichenden Schutz gegen dieses oder andere neue Viren bieten würde und dass bestehende Impfstoffe wahrscheinlich keine Wirkung hätten.
Keine Gefahr für die öffentliche Gesundheit – vorerst
Nach der Entdeckung hat das US-amerikanische CDC eine Erklärung abgegeben, in der betont wird, dass das Virus keine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt.
„Das CDC ist sich der Entdeckung eines neuen Fledermaus-Coronavirus bewusst, aber es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass es derzeit eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt“, so die Behörde.
Auch die Forscher hinter der Studie betonen, dass das Risiko einer Ausbreitung auf den Menschen nicht übertrieben werden sollte.
