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Jede 10. Frau ist betroffen – und das Risiko für vier weitere Krankheiten steigt

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Endometriose ist bereits schmerzhaft und lebensverändernd. Jetzt sagen Forschende, dass sie auch das Risiko für andere chronische Erkrankungen erhöhen könnte.

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Endometriose betrifft 1 von 10 Frauen im gebärfähigen Alter, verursacht starke Schmerzen, Probleme mit der Fruchtbarkeit und hat erhebliche Auswirkungen auf das tägliche Leben.

Nun berichten Forschende der Universität Oxford, dass die Erkrankung mit einer Reihe anderer schwerwiegender Krankheiten in Verbindung stehen könnte – und der Zusammenhang könnte in den Genen von Frauen liegen.

Die im Fachjournal Human Reproduction veröffentlichte Studie analysierte genetische Daten von Frauen mit Endometriose und entdeckte klare Muster, die erklären könnten, warum viele Betroffene auch Autoimmun- und Entzündungserkrankungen entwickeln.

Bis zu 80 % höheres Risiko

Die Ergebnisse legen nahe, dass Frauen mit Endometriose ein:

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  • 30–80 % höheres Risiko haben, an rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose, Arthrose und Psoriasis zu erkranken.

Und das zusätzlich zu den bereits bekannten Symptomen der Endometriose, darunter:

  • Chronische Beckenschmerzen
  • Schmerzhafte Menstruation oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Fruchtbarkeitsprobleme

Während Ärztinnen und Ärzte schon lange beobachten, dass Frauen mit Endometriose oft auch an anderen Erkrankungen leiden, ist dies die erste große Studie, die genetische Verbindungen zwischen Endometriose und diesen Krankheiten aufzeigt.

Eine gemeinsame genetische Grundlage

Endometriose entsteht, wenn Gewebe, das dem der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst. Es handelt sich um eine chronische und oft missverstandene Erkrankung.

In dieser neuen Studie untersuchten die Forschenden gemeinsame genetische Marker und fanden Überschneidungen mit Autoimmunerkrankungen – ein Hinweis darauf, dass diese Krankheiten gemeinsame Wurzeln im Immunsystem oder in Entzündungsprozessen haben könnten.

„Wir wussten schon länger, dass viele Frauen mit Endometriose auch an anderen Krankheiten leiden“, erklärten die Forschenden in einer Stellungnahme. „Jetzt sehen wir, dass einige dieser Verbindungen genetisch bedingt sind.“

Warum das wichtig ist

Auch wenn die Studie nicht genau erklärt, warum diese Krankheiten miteinander verbunden sind, liefert sie der Wissenschaft einen wichtigen Ausgangspunkt.

Das Verständnis der gemeinsamen genetischen Grundlagen könnte helfen:

  • Frühere Diagnosen zu ermöglichen
  • Frauen mit höherem Risiko zu identifizieren
  • Therapien zu entwickeln, die mehrere Krankheiten gleichzeitig behandeln

Das ist besonders wichtig, da Endometriose oft erst spät erkannt wird – mitunter vergehen Jahre voller unerklärlicher Schmerzen, bevor betroffene Frauen die Hilfe erhalten, die sie brauchen.

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