Außerdem sollten Kinder unter zehn Jahren höchstens eine kleine Portion pro Tag trinken.
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Außerdem sollten Kinder unter zehn Jahren höchstens eine kleine Portion pro Tag trinken.
Was passiert gerade?

Mit dem Beginn des Sommers und dem steigenden Konsum gefrorener Getränke hat die britische Lebensmittelsicherheitsbehörde FSA (Food Standards Agency) eine neue Warnung herausgegeben:
Kinder unter sieben Jahren sollten keine Slush-Eisgetränke konsumieren, die Glycerin enthalten.
Was ist Glycerin – und warum ist es in Slushies enthalten?

Glycerin ist ein natürlich vorkommender Alkohol, der auch als Zuckerersatzstoff dient. In Slushies sorgt es dafür, dass das Getränk nicht vollständig gefriert und seine halbgefrorene, trinkbare Konsistenz behält.
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Während Glycerin in kleinen Mengen für Erwachsene unbedenklich ist, kann es für kleine Kinder potenziell gefährlich sein.
Glycerinvergiftung – eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr

Wird Glycerin in größeren Mengen konsumiert, kann es zu einer sogenannten Glycerinvergiftung kommen.
Typische Symptome sind Verwirrung, Bewusstseinsstörungen, ein gefährlicher Abfall des Blutzuckerspiegels, Laktatazidose (ein Überschuss an Milchsäure im Körper) sowie Hypokaliämie – ein krankhafter Kaliummangel.
Neue Empfehlungen vor dem Höhepunkt der Sommersaison

Bisher hatte die FSA empfohlen, dass Kinder unter vier Jahren ganz auf Slush-Eis mit Glycerin verzichten und Kinder zwischen fünf und zehn Jahren höchstens eine Portion pro Tag konsumieren sollten.
Nun wurde diese Altersgrenze angehoben: Für Kinder unter sieben Jahren gilt ein vollständiges Verbot, Kinder bis zehn Jahre sollten nicht mehr als eine kleine Portion täglich trinken.
Versteckte Risiken in Trinkpäckchen und Heim-Slush-Kits

Die Warnung der FSA betrifft nicht nur Slushies aus Verkaufsautomaten. Auch trinkfertige Slush-Eisgetränke in Beuteln sowie Heim-Slush-Kits mit Glycerin-Konzentraten sind betroffen.
Eltern wird geraten, die Zutatenlisten genau zu prüfen, bevor sie solche Produkte an Kinder weitergeben.
Neun bestätigte Fälle – Dunkelziffer wahrscheinlich höher

In den vergangenen drei Jahren wurden in Großbritannien neun Kinder aufgrund einer bestätigten Glycerinvergiftung nach dem Konsum von Slushies ins Krankenhaus eingeliefert.
Fachleute gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl höher liegt – da einige Symptome mild ausfallen und leicht übersehen oder falsch diagnostiziert werden könnten.
Neue medizinische Auswertung führt zu strengeren Vorgaben

Den neuen Empfehlungen liegt eine Auswertung von 21 Fällen zugrunde, bei denen Kinder nach dem Verzehr von Slushies plötzlich schwer erkrankten.
Bereits im März hatten Kinderärzte gefordert, das Mindestalter auf acht Jahre zu erhöhen – die jetzige FSA-Richtlinie ist ein weiterer Schritt in Richtung besserer Kindergesundheit.
Was Eltern jetzt wissen müssen

Die FSA rät dringend davon ab, Kindern unter sieben Jahren Slush-Eisgetränke mit Glycerin zu geben. Kinder zwischen sieben und zehn Jahren sollten maximal eine Portion von 350 Millilitern pro Tag erhalten.
Eltern sollten Etiketten aufmerksam lesen und beim Kauf von Eisgetränken in der warmen Jahreszeit besonders vorsichtig sein.
Zusammenarbeit mit der Industrie zum Schutz der Kinder

Um junge Verbraucher besser zu schützen, arbeitet die FSA mit Getränkeherstellern und dem Einzelhandel zusammen. Ziel ist es, klare Warnhinweise an Verkaufsstellen anzubringen, an denen Slush-Eisgetränke erhältlich sind.
Bis dahin liegt die Verantwortung vor allem bei Eltern und Betreuungspersonen – besonders an heißen Tagen, wenn Slushies besonders verlockend wirken.