Startseite Gesundheit Neue Studie zeigt, was Fruktose tatsächlich mit dem Körper macht

Neue Studie zeigt, was Fruktose tatsächlich mit dem Körper macht

Sweet drinks, alcohol
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Vielleicht ist es an der Zeit, Ihre Getränkewahl für heute Abend zu überdenken …

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Die moderne Medizin hat viele infektiöse Bedrohungen eingedämmt, dennoch sind Bakterien und Viren weiterhin für Millionen von Todesfällen pro Jahr verantwortlich. Forschende fragen zunehmend, ob alltägliche Faktoren – darunter auch die Ernährung – beeinflussen könnten, wie der Körper auf Infektionen reagiert.

Neue Erkenntnisse aus Österreich deuten darauf hin, dass bestimmte Zuckerarten Immunzellen so beeinflussen könnten, dass Entzündungsreaktionen verstärkt werden – selbst bei ansonsten gesunden Menschen.

Frühe Hinweise zeichnen sich ab

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Wien untersuchten, wie verschiedene Nahrungszucker mit Monozyten interagieren – einer Art weißer Blutkörperchen, die dem Körper helfen, Krankheitserreger zu erkennen und auf sie zu reagieren.

Geleitet wurde die Arbeit von Ina Bergheim vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität.

Ziel der Forschungsgruppe war es nach eigenen Angaben, zu verstehen, ob eine kurzfristige Zuckeraufnahme Immunreaktionen verändern kann, die bei bakteriellen Infektionen von entscheidender Bedeutung sind.

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Die Ergebnisse wurden in der begutachteten Fachzeitschrift Redox Biology veröffentlicht und fügen sich in die wachsende Evidenz ein, dass die Ernährung das Verhalten des Immunsystems beeinflussen kann.

Test zweier Zuckerarten

Die Forschenden führten zwei randomisierte Studien mit gesunden erwachsenen Probandinnen und Probanden durch.

Die Teilnehmenden konsumierten Getränke, die entweder mit Fruktose (auch als Fruchtzucker bekannt) oder mit Glukose gesüßt waren, sodass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die mit den jeweiligen Zuckerarten verbundenen Immunreaktionen vergleichen konnten.

Parallel dazu führte das Team Laborversuche mit isolierten Monozyten und Zellkulturen durch. Diese Tests sollten die biologischen Mechanismen aufklären, die hinter möglichen Veränderungen der Immunaktivität stehen.

Zusammen boten die Studien am Menschen und im Labor einen kontrollierten Einblick darin, wie der Körper auf gängige Nahrungszucker reagiert.

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Stärkere Entzündungssignale

Die Studie zeigte, dass die Aufnahme von Fruktose die Menge des Toll-like-Rezeptors 2 auf Monozyten erhöhte. Dieser Rezeptor hilft Immunzellen, bakterielle Bestandteile zu erkennen, darunter auch Lipoteichonsäure.

„Die Konzentration der Rezeptoren für solche Toxine im Körper stieg an, was bedeutet, dass die Entzündungsreaktion zunahm“, sagte Bergheim laut SciTechDaily.

Höhere Rezeptorwerte standen mit einem Anstieg entzündlicher Signalmoleküle wie Interleukin-6 und Tumornekrosefaktor-alpha in Zusammenhang.

„Diese Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis dafür, wie einzelne Nahrungsbestandteile und insbesondere Fruktose das Immunsystem beeinflussen können“, fügte Bergheim hinzu.

Offene Fragen

Die Forschenden wiesen darauf hin, dass sich die Studie auf kurzfristige Effekte konzentrierte. Weitere Untersuchungen seien nötig, um zu klären, wie sich ein dauerhaft hoher Fruktosekonsum auf das Infektionsrisiko oder auf chronische Entzündungen auswirken könnte.

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Diese Frage könnte insbesondere für Menschen mit Stoffwechselerkrankungen wie Typ-II-Diabetes oder Fettlebererkrankungen relevant sein. Wie Bergheim anmerkte: „Zucker – insbesondere die Fruktose in zuckerhaltigen Getränken und Süßigkeiten – steht seit Langem im Verdacht, das Risiko für die Entwicklung von Stoffwechselerkrankungen zu erhöhen. Dies muss weiter untersucht werden.“

Quellen: Universität Wien, Redox Biology, SciTechDaily