Der Verzehr von Obst und Gemüse ist entscheidend für unsere Gesundheit, doch viele Menschen nehmen nicht genug davon zu sich.
Das Entsaften kann als eine einfache Möglichkeit erscheinen, die Aufnahme zu erhöhen, hat jedoch auch seine Nachteile. Obwohl Saft Vitamine, Antioxidantien und Mineralstoffe enthält, fehlen ihm die Ballaststoffe, die für das Wohlbefinden des Körpers wichtig sind.
Ballaststoffe spielen eine zentrale Rolle dabei, Blutgefäße und Darm sauber zu halten, den Blutzucker zu stabilisieren und die guten Bakterien im Darm zu nähren. Eine ausreichende Ballaststoffaufnahme wurde mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheiten in Verbindung gebracht.
Einer der größten Nachteile von Saft ist genau dieser Mangel an Ballaststoffen, wodurch er schnell abgebaut wird und zu einem starken Blutzuckeranstieg führen kann, so das Magazin Eating Well.
Für Personen mit niedrigem Blutzucker kann dies vorübergehend vorteilhaft sein, doch bei regelmäßiger Saftaufnahme kann es zu starken Blutzuckerschwankungen kommen, die langfristig schädlich sein können.
Viele Menschen entscheiden sich für eine Saftkur in der Hoffnung, die Verdauung zu verbessern, das Energieniveau zu steigern oder den Körper von Giftstoffen zu reinigen.
Kann die Darmflora negativ beeinflussen
Forscher der Northwestern University führten eine kleine Studie durch, um zu untersuchen, wie sich Saft auf die Darmgesundheit auswirkt.
An der Studie nahmen 14 gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 35 Jahren teil, die in drei Gruppen eingeteilt wurden:
Die erste Gruppe führte eine Saftfastenkur durch und trank drei Tage lang ausschließlich kaltgepressten Saft.
Die zweite Gruppe trank ebenfalls Saft, behielt jedoch ihre gewohnte Ernährung bei.
Die dritte Gruppe ernährte sich pflanzenbasiert, jedoch ohne Saft.
Die Forscher analysierten die Mund- und Darmflora der Teilnehmenden zu verschiedenen Zeitpunkten während der Studie.
Die Ergebnisse zeigten, dass Saftkuren die Anzahl der Bakterien im Mund erhöhten, die mit Entzündungen und einer weniger gesunden Mikrobiom-Zusammensetzung in Verbindung stehen.
Die anderen beiden Gruppen wiesen weniger Veränderungen auf. Die Studie ergab zudem, dass sich die Mundflora schnell veränderte, während die Auswirkungen auf die Darmflora weniger ausgeprägt waren.
Obwohl die Studie klein und von kurzer Dauer war, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Saftkuren möglicherweise nicht so gesund sind, wie oft behauptet wird.
Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel
Die wichtigste Erkenntnis ist, auf eine ausgewogene Ernährung mit vollwertigen Lebensmitteln zu setzen. Anstatt sich auf Saft zu verlassen, könnte es sinnvoller sein, Smoothies mit ganzen Früchten und Gemüse in die Ernährung zu integrieren.
Auf diese Weise nimmt man Ballaststoffe zusammen mit Proteinen und gesunden Fetten auf, was hilft, den Blutzucker zu stabilisieren und das Sättigungsgefühl länger aufrechtzuerhalten.
Die Zugabe von fermentierten Milchprodukten wie Joghurt oder Kefir in Smoothies kann zudem den Proteingehalt sowie die Menge an Probiotika erhöhen, was der Darmgesundheit zugutekommt.