Hirnbehandlung mit Schall zeigt erste Erfolge.
Gerade lesen andere
Überraschender Helfer gegen Alzheimer: Schallwellen

Ein deutsches Forscherteam hat vielversprechende erste Ergebnisse mit der Behandlung von Alzheimer durch Schallwellen vorgestellt.
Was zunächst als abwegige Idee belächelt wurde, zeigt nun echtes Potenzial – mit der Methode der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS). Ziel ist es, den geistigen Abbau zu verlangsamen oder sogar zu stoppen.
Das berichtet Bild.
So funktioniert TPS: Präzise ohne Eingriff

Bei der TPS werden gezielte Ultraschallimpulse an bestimmte Hirnregionen gesendet – ganz ohne Operation oder Medikamente. Die Stimulation soll die Aktivität von Nervenzellen fördern und damit geistige Fähigkeiten verbessern oder erhalten.
Ein Jahr ohne Verschlechterung – eine Seltenheit

„Die Patienten blieben ein ganzes Jahr lang stabil“, berichtet Prof. Dr. Lars Wojtecki, Chefarzt der Neurologie am Krankenhaus Kempen und Studienleiter. Normalerweise schreitet Alzheimer stetig fort. In dieser Studie aber wurde der Krankheitsverlauf offenbar gestoppt – ein bemerkenswerter Befund.
Hinweise auf geistige Verbesserungen

Lesen Sie auch
Beobachtet wurden 10 Patientinnen und Patienten im Alter zwischen 59 und 79 Jahren. Neben der Stabilisierung zeigten sich sogar Verbesserungen in Bereichen wie Gedächtnis und Sprache – besonders nach dem ersten Behandlungszyklus. Monatliche Auffrischungen hielten diesen Effekt über das Jahr hinweg aufrecht.
Auch die Stimmung besserte sich

Neben kognitiven Fortschritten bemerkten die Forscher auch eine Verbesserung der Stimmung. Die Betroffenen wirkten emotional stabiler und psychisch belastbarer – ein wichtiger Aspekt im Umgang mit einer chronischen Erkrankung wie Alzheimer.
Vielversprechend – aber noch nicht bewiesen

Trotz der positiven Entwicklung mahnt Prof. Wojtecki zur Vorsicht. Die Ergebnisse seien vielversprechend, müssten aber durch größere, kontrollierte Studien bestätigt werden. TPS gilt daher aktuell als mögliche zusätzliche Therapie, nicht als Ersatz für bewährte Ansätze.
Kostenfrage bleibt ein Hindernis

Eine komplette TPS-Behandlung mit sechs Sitzungen kostet zwischen 2000 und 3000 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten derzeit nicht, private Versicherer in manchen Fällen schon. Die Finanzierung könnte also vielen Patienten den Zugang erschweren.