Kaffeesatz als Dünger für den Rasen: Mythos oder nützlich?

Olivia Rosenberg

14 Wochen vor

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19/06/2024
Haus und Garten
Foto: Shutterstock.com
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Praktische Anwendung und Mengen.

Kaffeesatz enthält viele wertvolle Nährstoffe und kann im Garten als Düngemittel verwendet werden. Doch eignet er sich auch für den Rasen? 

Laut einer Analyse von myHOMEBOOK enthält Kaffeesatz etwa 2 Prozent Stickstoff, 0,4 Prozent Phosphat und 0,8 Prozent Kaliumoxid.

Diese Nährstoffverhältnisse sind grundsätzlich für den Rasen geeignet, jedoch sind die Nährstoffgehalte insgesamt zu gering, um den Rasen allein ausreichend zu versorgen.

Dr. Harald Nonn von der Deutschen Rasengesellschaft e.V. erklärt, dass bei einem jährlichen Stickstoffbedarf von mindestens 10 Gramm pro Quadratmeter etwa 500 Gramm Kaffeesatz pro Quadratmeter aufgebracht werden müssten. 

Dies sei eine sehr große Menge, die die Rasenoberfläche eher versiegeln oder verschmieren könnte. Zudem wäre der Kaffeekonsum, der nötig wäre, um ausreichend Kaffeesatz zu sammeln, erheblich.

Die Bayerische Gartenakademie rät außerdem, den sauren Kaffeesatz nur auf kalkhaltigen Böden mit hohem pH-Wert auszubringen. Eine professionelle Bodenanalyse kann dabei helfen, den pH-Wert des Bodens zu bestimmen.

Die Idee, einfach den gesammelten Kaffeesatz auf dem Rasen zu verteilen, scheint auf den ersten Blick verlockend. Viele Internetseiten preisen das vermeintliche Wundermittel für die Rasenpflege an. Doch so einfach ist es in der Praxis leider nicht.

Der Kaffeesatz muss vor der Anwendung gut getrocknet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Feuchter Kaffeesatz kann im Beet nämlich schnell schimmeln und mehr Schaden als Nutzen anrichten.