So helfen Sie richtig.
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Mit dem Frühling kommt es häufig vor, dass man ein kleines Vögelchen auf dem Boden entdeckt.
Doch wie sollte man in einer solchen Situation angemessen reagieren?
Zunächst ist es wichtig, herauszufinden, ob es sich um ein Nestjunges oder ein flugfähiges Jungtier handelt.
Nestjunges oder flugfähig?
Ein Nestjunges ist ein sehr junger Vogel ohne Federn, der noch völlig auf seine Eltern angewiesen ist und das Nest nicht verlassen sollte. Ein flugfähiges Jungtier hingegen verfügt bereits über ein Federkleid und kann sich meist schon eigenständig bewegen, besitzt aber eventuell noch nicht genug Kraft in den Flügeln, um richtig zu fliegen. Solche Jungvögel befinden sich in der Regel in einer wichtigen Lernphase. Das berichtet Popular Science.
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So helfen Sie einem Nestjungen
Wenn der Vogel keine Federn hat und offensichtlich zu klein ist, um alleine zu überleben, sollte er – sofern Sie das Nest ausfindig machen können – vorsichtig zurück ins Nest gesetzt werden.
Tragen Sie dabei Handschuhe, um hygienische Standards einzuhalten. Es ist übrigens ein Mythos, dass die Eltern den Nachwuchs aufgrund menschlichen Geruchs ablehnen – die meisten Vogelarten haben nur einen sehr schwach ausgeprägten Geruchssinn.
Falls sich das Nest nicht finden lässt, sollte der kleine Vogel dennoch vom Boden aufgehoben werden, um ihn vor Raubtieren zu schützen. Er kann beispielsweise in einen kleinen Eimer oder einen Blumentopf gesetzt werden, den Sie in einem nahegelegenen Baum oder Strauch befestigen. So haben die Elterntiere eine Chance, ihn wiederzufinden und weiter zu füttern.
So helfen Sie einem flugfähigen Jungvogel
Flugfähige Jungvögel sollten in der Regel nicht angefasst werden. Diese Tiere haben das Nest freiwillig verlassen und befinden sich in einer entscheidenden Phase ihrer Entwicklung. Es ist normal, dass sie mehrere Tage am Boden verbringen, während sie das Fliegen üben.
Die Eltern befinden sich oft in der Nähe und beobachten sie aus sicherer Entfernung. Befindet sich der Jungvogel jedoch in akuter Gefahr – etwa durch eine herannahende Katze – dürfen Sie ihn vorsichtig an einen geschützteren Ort in unmittelbarer Umgebung umsetzen, beispielsweise unter einen Strauch.
Verletzte Vögel
Falls der Vogel verletzt ist, empfiehlt es sich, eine lokale Wildtierauffangstation oder einen ausgebildeten Wildtierrehabilitator zu kontaktieren. Diese Fachleute verfügen über das nötige Wissen und die Erfahrung, um sich um verletzte oder kranke Vögel zu kümmern und können Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Vorbeugung
Das Beste, was Sie zum Schutz von Jungvögeln beitragen können, ist, Gefahren möglichst zu vermeiden. Verzichten Sie während der Brutzeit – insbesondere zwischen April und August – auf das Schneiden von Bäumen und Hecken. Beobachten Sie einige Tage vor einem eventuellen Rückschnitt, ob sich dort Vogelaktivität zeigt. Sollte dies der Fall sein, warten Sie bitte bis nach der Brutzeit mit der Pflege Ihrer Pflanzen.
Wenn Sie wissen, wie Sie sich richtig verhalten, können Sie Leben retten – und den kleinen Geschöpfen der Natur einen sicheren Start ins Leben ermöglichen.