Im Spätsommer erreicht die Aktivität von Wespen und Hornissen ihren Höhepunkt, was viele Menschen im Garten oder bei Outdoor-Aktivitäten vor Herausforderungen stellt.
Die Europäische Hornisse (Vespa crabro) und andere Wespenarten wie die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe suchen jetzt verstärkt nach Nahrung und reagieren empfindlich auf Störungen. Melanie von Orlow, Geschäftsführerin des NABU Berlin und Leiterin des NABU-Hymenopterendienstes, warnt daher vor einer erhöhten Stichgefahr in diesen Wochen.
Wie t-online berichtet, haben die milden Temperaturen im Frühling dazu geführt, dass Hornissen in diesem Jahr früher mit dem Brutgeschäft begonnen haben.
Das Resultat sind größere Nester und eine erhöhte Präsenz der Tiere, insbesondere im Spätsommer, wenn die Hornissen Männchen und Königinnen heranziehen.
Diese Phase macht die Tiere besonders wachsam, und sie reagieren aggressiver auf potenzielle Gefahren. Auch Wespen, die sich oft in der Nähe des Menschen aufhalten, um Nahrung wie süße Getränke oder Obstkuchen zu finden, können in dieser Zeit besonders lästig und gefährlich sein.
Von Orlow empfiehlt, einen Abstand von mindestens 1,5 bis 2 Metern zu den Nestern einzuhalten, um Stiche zu vermeiden. Besonders bei Hornissennestern ist Vorsicht geboten, da die Europäische Hornisse unter besonderem Schutz steht.
Ohne Genehmigung der Naturschutzbehörde dürfen diese Tiere nicht gefangen, umgesiedelt oder getötet werden. In Berlin hat der NABU-Hymenopterendienst in diesem Jahr bereits 75 Hornissennester umgesiedelt, um Konflikte zwischen Menschen und Tieren zu vermeiden.
Wespen bauen ihre Nester oft am Boden, in Komposthaufen oder Schuppen, was sie leicht übersehbar macht. Ein Anzeichen für ein Nest ist der rege Flugverkehr der Tiere.
Wenn ein solches Nest als Gefahr eingestuft wird, kann ein Schädlingsbekämpfer unter bestimmten Bedingungen das Nest entfernen oder abtöten.
Die Wespen bleiben meist bis Ende November aktiv, während die Nester der Hornissen voraussichtlich bis Ende Oktober absterben werden.
