Bisher war dieses subtile Signal vor allem aus der menschlichen Kommunikation bekannt. Doch eine neue Studie legt nahe, dass auch Hunde durch Blinzeln eine besondere Form der stillen Verständigung nutzen.
Die in der Fachzeitschrift Royal Society Open Science veröffentlichte Untersuchung zeigt, dass Hunde offenbar instinktiv auf das Blinzeln ihrer Artgenossen reagieren – und dies womöglich als eine Form der sozialen Bindung nutzen.
Das berichtet die Zeitung Videnskab.
Blinzeln als Zeichen der Harmonie
Schon frühere Forschungen haben gezeigt, dass Hunde das Verhalten ihrer Artgenossen spiegeln. So ist bekannt, dass sie Gähnen nachahmen oder Gesichtsausdrücke anderer Hunde kopieren. Nun liefert das aktuelle Experiment neue Erkenntnisse über eine noch feinere Form der Kommunikation.
Forscher ließen 54 Hunde verschiedene Videoclips ansehen: In einem Film blinzelten die gezeigten Hunde, in einem anderen nicht, und in einem dritten leckte sich der Hund im Bild über die Nase.
Während einige Vierbeiner das Experiment für ein Nickerchen nutzten, zeigten die wachen Teilnehmer ein bemerkenswertes Verhalten: Sie blinzelten durchschnittlich 16 Prozent häufiger, wenn sie Videos von blinzelnden Hunden sahen, verglichen mit den anderen Clips.
Eine unbewusste Geste mit großer Wirkung?
Diese Ergebnisse legen nahe, dass Hunde das Blinzeln ihrer Artgenossen unbewusst imitieren – ähnlich wie Menschen in sozialen Interaktionen. Laut der Ethologin Martina Francesconi, die nicht an der Studie beteiligt war, könnte dies darauf hindeuten, dass Hunde stärker miteinander in Einklang stehen, als bisher angenommen.
Da während der Studie keine Anzeichen von Stress bei den Tieren festgestellt wurden, könnte das Blinzeln eine beruhigende Botschaft übermitteln: „Ich bin entspannt – du kannst es auch sein.“ Ein kleiner Augenblick mit großer Bedeutung für die Sprache der Hunde.