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Golden Retriever-Studie zeigt genetische Parallelen zur menschlichen Psyche

Golden retriever
Harbucks / Shutterstock.com

Eine umfassende Untersuchung von mehr als tausend Golden Retrievern liefert neue Hinweise darauf, dass bestimmte Verhaltensmerkmale der Hunde genetische Überschneidungen mit menschlichen psychischen Eigenschaften aufweisen.

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Für die Analyse griff das Forschungsteam auf die Golden Retriever Lifetime Study zurück.

Halterinnen und Halter beurteilten das Verhalten ihrer Tiere mithilfe eines standardisierten Fragebogens, der 14 Bereiche wie Angstreaktionen, Energie, Aggression oder Trainierbarkeit abdeckt.

Parallel dazu wurden umfangreiche Genomdaten erhoben, um mögliche Zusammenhänge zwischen Verhalten und Erbgut zu identifizieren.

Warum Golden Retriever besonders geeignet sind

Golden Retriever gelten als genetisch vergleichsweise homogen.

Laut Studie erleichtert das die Zuordnung einzelner Genvarianten zu beobachtbaren Eigenschaften.

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Insgesamt analysierten die Forschenden mehr als 468.000 genetische Marker und führten für jedes Verhaltensmerkmal eine eigene GWAS-Auswertung durch.

Parallelen zu menschlichen psychischen Merkmalen

Der ursprüngliche Bericht hebt hervor, dass mehrere der entdeckten Genregionen auch aus Studien am Menschen bekannt sind. Gene, die bei Hunden etwa Aggression,

Ängstlichkeit oder Sensibilität beeinflussen, tauchen beim Menschen in Verbindung mit Depression, Stimmungsschwankungen oder Einsamkeit auf. Insgesamt wurden 18 relevante Gene identifiziert – zwölf davon mit klaren Parallelen zur menschlichen Psyche.

Bedeutung für Forschung und Praxis

Die Autorinnen und Autoren der Untersuchung sprechen von möglichen gemeinsamen biologischen Grundlagen emotionaler Prozesse.

Dadurch könnten Hunde künftig eine größere Rolle in der psychiatrischen Forschung spielen.

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Gleichzeitig ergeben sich Ansatzpunkte für den Umgang mit Verhaltensproblemen bei Haustieren, etwa durch gezieltere Trainingsmethoden oder therapeutische Unterstützung.

Einschränkungen bleiben bestehen

Wie der Bericht betont, beruhen die Verhaltensdaten auf subjektiven Einschätzungen der Halter.

Auch Umwelteinflüsse wie Erziehung oder Haltung lassen sich nicht vollständig herausrechnen.

Dennoch bieten die Ergebnisse robuste Hinweise auf genetische Zusammenhänge, die für Tier- und Humanmedizin gleichermaßen relevant sein könnten.

Die Ergebnisse wurden laut ursprünglichem Bericht im Fachjournal PNAS veröffentlicht.

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Quelle: PetBook