Das braucht Ihre Katze wirklich.
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Die unterschätzte Gefahr: Nur zweimal füttern?

Zweimal täglich füttern – morgens vor der Arbeit, abends nach Feierabend – ist praktisch, aber nicht unbedingt gesund für Katzen. Anders als Hunde sind sie keine Allesfresser auf Zeitplan.
„Der Katzenkörper ist darauf ausgelegt, kleine Portionen regelmäßig zu verdauen“, erklärt Tierärztin Dr. Dominique Tordy.
Zu große Abstände können gesundheitliche Folgen haben, so Bild.
Was die Wissenschaft über das Fressverhalten sagt

Selbst Labor-Katzen fressen laut Studien acht bis sechzehn Mal täglich – auch nachts. Dieses Verhalten ist tief in ihrer Biologie verankert. Unsere Hauskatzen leben zwar nach unserem Rhythmus, doch dieser passt nicht zu ihrem natürlichen Verdauungssystem.
Große Portionen, große Belastung

Zwei große Mahlzeiten pro Tag können die Nieren stark belasten. Der Körper produziert dann konzentrierten Urin mit hohem Elektrolytgehalt – ein Risikofaktor für Harnwegserkrankungen wie FLUTD. Ein typisches Anzeichen: Die Katze sitzt oft auf der Toilette, aber es kommt kaum etwas.
Wohnungskatzen sind besonders betroffen

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FLUTD umfasst verschiedene Harnwegserkrankungen wie Blasenentzündungen oder Harngrieß. Besonders Wohnungskatzen leiden darunter, während Freigänger – die ihrem natürlichen Fressverhalten näherkommen – seltener erkranken. Zwar fehlt der endgültige Beweis, doch viele Tierärzte raten inzwischen zu mehreren kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt.
Dauerfütterung? Keine gute Idee

Den Napf einfach ganztägig füllen? Auch das kann problematisch sein. Rund jede zweite Katze in Deutschland ist übergewichtig – und ständiger Futterzugang trägt dazu bei. Wenn Fressen zur Hauptbeschäftigung wird, entsteht schnell ein Kreislauf aus Langeweile und Übergewicht – ebenfalls ein Risikofaktor für FLUTD.
Wie oft ist „richtig“?

Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt wären ideal. Doch wer schafft es, achtmal täglich kleine Portionen zu servieren? Bei 150 bis 200 Gramm Nassfutter pro Tag wären das weniger als 20 Gramm pro Portion – mit bloßem Auge kaum zu erkennen und nur schwer genau zu dosieren.
Eine Mahlzeit pro Tag? Eher nicht

Eine Studie aus Kanada aus dem Jahr 2020 kam überraschend zu einem anderen Ergebnis: Eine einzige große Mahlzeit pro Tag könne helfen, das Hungergefühl besser zu kontrollieren und Bettelverhalten zu reduzieren. Doch viele Expert:innen bleiben bei der Empfehlung: lieber mehrere kleine Mahlzeiten – aber in einem festen Rhythmus.
Futterzeiten: Routine gibt Sicherheit

Egal ob zwei-, drei- oder fünfmal täglich – wichtig ist: Die Futterzeiten sollten immer gleich sein. Der Katzenkörper stellt sich darauf ein und produziert vor der gewohnten Zeit Magensäure. Bleibt das Futter aus, kann das zu Erbrechen von Galle führen. Feste Rituale vor dem Füttern – etwa Spielen oder Kuscheln – geben zusätzliche Sicherheit. Auch Futterautomaten können dabei helfen.