Der Krieg in der Ukraine ist in eine neue Phase getreten, und Europa steht vor einer gewaltigen finanziellen Bewährungsprobe.
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Experten sagen, dass die kommenden Jahre zeigen werden, ob der Kontinent seine Sicherheit ohne die Vereinigten Staaten gewährleisten kann.
Steigende Kosten
Eine Analyse des Economist schätzt, dass die Ukraine zwischen 2026 und 2029 rund 364 Milliarden Euro an militärischer und finanzieller Unterstützung benötigen wird.
Das Geld soll die Verteidigungsbedürfnisse decken und die ukrainische Wirtschaft am Laufen halten.
Diese Summe ist fast doppelt so hoch wie die mehr als 187 Milliarden Euro, die Europa seit Beginn des Krieges 2022 bereits geleistet hat. Im gleichen Zeitraum stellten die Vereinigten Staaten rund 124 Milliarden Euro an Hilfe bereit.
Sollte sich Washington zurückziehen, müssten die übrigen NATO-Mitglieder ihre Unterstützung von derzeit 0,2 Prozent auf 0,4 Prozent ihres gemeinsamen Bruttoinlandsprodukts erhöhen.
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Die Herausforderung erinnert an die Zeit des Kalten Krieges, als die USA ihre Verteidigungsausgaben erhöhten, um mit der Sowjetunion Schritt zu halten. Diesmal jedoch muss Europa weitgehend allein handeln.
Der ukrainische Kampf
Kiew hat seinen Verteidigungshaushalt jedes Jahr um etwa 20 Prozent erhöht, um mit Russlands wachsender Kriegswirtschaft Schritt zu halten.
Nach Angaben von Dragon Capital gibt die Ukraine rund 61 Milliarden Euro für Verteidigung und weitere 69 Milliarden Euro für zivile Dienstleistungen aus.
Die jährlichen Staatseinnahmen liegen bei etwa 85 Milliarden Euro – ein Defizit von 47 Milliarden Euro, das durch internationale Partner gedeckt werden muss.
Allein westliche Waffenlieferungen und Luftabwehrsysteme kosteten in diesem Jahr rund 37 Milliarden Euro.
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Trotz dieser Hilfe bleibt Kiew unter Druck. Offizielle Schätzungen gehen davon aus, dass Russlands tatsächliche Kriegsausgaben mehr als doppelt so hoch sind wie der offiziell ausgewiesene Haushalt – was das Ungleichgewicht auf dem Schlachtfeld weiter vertieft.
Abhängigkeit von US-Waffen
Laut The Economist muss Europa in den nächsten vier Jahren rund 170 Milliarden Euro für Waffen und Munition bereitstellen.
Während der Amtszeit von Joe Biden lieferte Amerika etwa 70 Milliarden Euro an Ausrüstung.
Unter Donald Trump ist die direkte US-Militärhilfe eingestellt worden, auch wenn der Geheimdienstaustausch fortgesetzt wird.
Die europäischen Regierungen wollen ihre eigene Rüstungsindustrie stärken, bleiben jedoch weiterhin von US-Systemen abhängig.
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Das amerikanische Patriot-Luftabwehrsystem gilt nach wie vor als leistungsfähiger als Europas SAMP/T-System.
Kein europäisches Land produziert derzeit Langstrecken-Marschflugkörper wie den amerikanischen Tomahawk oder Präzisionsraketenwerfer wie HIMARS.
Diese Abhängigkeit bedeutet, dass ein Teil der europäischen Ausgaben weiterhin an US-Hersteller zurückfließen könnte – selbst wenn die europäischen Staaten versuchen, sich unabhängiger von Washington zu machen.
Eine Bewährungsprobe für Europa
Trotz der hohen Kosten sagen Analysten, dass Europa beginnt, der Bedrohung mit größerem Ernst zu begegnen.
„Europa scheint entschlossener geworden zu sein und nimmt die russische Bedrohung nun ernst“, sagte Vladislav Raszkowan, Mitglied des Exekutivrats des Internationalen Währungsfonds, der die Ukraine und fünfzehn weitere Länder vertritt.
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Für die europäischen Regierungen geht es inzwischen um mehr als nur die Verteidigung der Ukraine.
Es geht darum, ob der Kontinent im Einklang mit seinen eigenen außenpolitischen Interessen handeln und Frieden ohne amerikanischen Schutz sichern kann.
Quellen: The Economist, Digi24, Dragon Capital, IWF
Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde