Autonome Waffen im Einsatz – UN warnen vor tödlichen KI-Systemen

Von der Frontlinie in der Ukraine bis zum UN-Hauptquartier wächst die Sorge: Autonome Drohnen, die ohne menschliches Zutun töten können, sind keine Zukunftsvision mehr – sie kommen bereits zum Einsatz.

Im Kampfgeschehen an der Front in der Ukraine hat die Technik einen Schritt in die Welt der Science-Fiction gemacht. Bei einem kürzlichen Einsatz wurde laut dem ukrainischen Presseoffizier Stanislav Jablonskyj erstmals eine vollständig robotisierte Einheit bestehend aus Bodendrohnen und unbemannten Luftfahrzeugen eingesetzt.

Dass autonome Waffen nun in echten Militäreinsätzen verwendet werden, ruft starke Reaktionen hervor – nicht zuletzt von UN-Generalsekretär António Guterres, der sich seit Jahren für ein weltweites Verbot einsetzt.

Besorgt ist man unter anderem darüber, dass diese Systeme zivile Ziele mit militärischen verwechseln könnten und es schwierig wird, Verantwortung zu übernehmen, wenn eine Entscheidung von einem Algorithmus getroffen wird.

Lorenz Meier, CEO des Softwareunternehmens Auterion, beschreibt die Technik gegenüber SVT Nyheter: „In Zukunft werden Drohnen nicht mehr manuell gesteuert. Sie erhalten ein Ziel zugewiesen, alles Weitere geschieht automatisch.“ Meier stellt auch fest, dass dies große ethische Herausforderungen mit sich bringt.

Gleichzeitig ist die Technik sehr begehrt. Besonders die Ukraine zeigt großes Interesse – sowohl um Personal zu schonen als auch um den Feind mit höherer Präzision bekämpfen zu können. „Europa sollte es zur höchsten Priorität machen, in KI und autonome Systeme zu investieren. Wenn die Diktaturen anklopfen und wir nichts Abschreckendes entgegenzusetzen haben, ist alles verloren“, sagt der ukrainische Drohnenentwickler Jaroslaw Aschnjuk.

Da die USA und China tief in ein KI-Wettrüsten verwickelt sind, ist ein weltweites Verbot in weiter Ferne. Und solange Russland internationale Konventionen ignoriert, ist es kaum wahrscheinlich, dass die Ukraine auf eine entsprechende Antwort verzichtet.