Britischer Verteidigungschef warnt Russland: „Wir jagen euch“

Der britische Verteidigungsminister John Healey erklärte, Moskau teste den Westen und fordere die Entschlossenheit der NATO heraus. London reagiere mit verstärkter Überwachung und zusätzlichen Patrouillen im Nordatlantik.

Zunehmende russische Aktivität

In einem Interview mit der BBC enthüllte Healey, dass die Zahl russischer Marineeinheiten in britischen Gewässern um etwa 30 Prozent gestiegen sei.

„Wir beobachten euch – wir jagen eure U-Boote“, warnte er und bezeichnete die Lage als ernsthafte Herausforderung für die europäische Sicherheit.

Das Verteidigungsministerium bestätigte, dass die jüngsten russischen Operationen im Nordatlantik in ihrer Intensität an das Niveau des Kalten Krieges erinnern.

Als Reaktion darauf haben die Royal Navy und die Royal Air Force ihre Patrouillen verstärkt und arbeiten dabei häufig mit NATO-Verbündeten zusammen. Flugzeuge der RAF fliegen mittlerweile fast täglich Einsätze, um verdächtige Aktivitäten zu überwachen.

Ein deutliches Signal

Healey erklärte, die erweiterten Patrouillen seien ein klares Warnsignal an Moskau. „Russland fordert uns heraus, testet uns, beobachtet uns“, sagte er gegenüber der BBC.

„Wir reagieren, um sicherzustellen, dass sie verstehen: Das Vereinigte Königreich und seine Verbündeten lassen sich nicht einschüchtern.“

Er wies auch darauf hin, dass andere europäische Staaten, darunter Portugal, ähnliche Maßnahmen ergriffen haben.

Die erhöhte Wachsamkeit erfolgt vor dem Hintergrund wachsender westlicher Besorgnis über hybride Taktiken, mit denen Russland versucht, Europa zu destabilisieren.

Bedrohung für den Nordatlantik

Britische und deutsche Verteidigungsbeamte haben die Präsenz russischer U-Boote als direkte Bedrohung für die transatlantische Sicherheit bezeichnet.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius schloss sich Healeys Einschätzung an und warnte, Russland führe einen hybriden Krieg, der auf kritische Infrastruktur abzielt und Desinformation verbreitet.

Laut BBC verfolgten britische, amerikanische und norwegische Streitkräfte kürzlich ein russisches U-Boot während einer Übung im Nordatlantik.

Bei derselben Operation beobachtete man außerdem, wie die russische Marine den US-Flugzeugträger USS Gerald R. Ford überwachte.

Healey erklärte, solche Begegnungen zeigten, dass Moskau gezielt versuche, westliche Staaten zu provozieren und einzuschüchtern, während es gleichzeitig Informationen über deren Verteidigungsmaßnahmen sammle.